Starnberg:Neue Heimat für Dirtbiker

Parcours beim SV Söcking soll im Sommer fertiggestellt sein

Von Peter Haacke, Starnberg

Die Starnberger Dirtbiker bekommen eine neue Heimat: In unmittelbarer Nähe zum Sportgelände des SV Söcking entsteht in den nächsten Wochen an der Alersbergstraße auf städtischem Grund eine Anlage, die keine Wünsche offen lassen soll. Voraussichtlich bis zum Spätsommer ist der Platz fertiggestellt, auf der die Dirtbiker mit ihren Spezial-Fahrrädern den Gelände-Parcours nutzen können. Der Umzug war notwendig geworden, nachdem der im Jahr 2008 eröffnete und in der Folge mehrfach umgestaltete Starnberger Dirtpark am Riedener Weg wegen Hangrutschen und massiven Felsstürzen 2015 endgültig gesperrt werden musste.

Dirt Bikes - wörtlich am ehesten noch zu übersetzen mit "Schmutz-Fahrrad" - sind stabile Mountainbikes mit kleinerem Rahmen, die insbesondere beim Springen über allerlei Hindernisse zum Einsatz kommen. Zur normalen Fortbewegung sind diese Sportgeräte kaum geeignet. Im Gelände aber bescheren die Zweiräder ihren Besitzern ein Höchstmaß an Freude: Vor allem junge Menschen haben einen Riesenspaß an waghalsigen Sprüngen und Flugmanövern. Mehrfach begeisterten die Dirtbiker, die 2012 als 17. Abteilung beim TSV Starnberg aufgenommen wurden, ihr Publikum auch in Starnberg mit atemberaubenden Shows etwa im Rahmen von verkaufsoffenen Sonntagen bei "Starnberg bewegt" auf dem Kirchplatz. Doch mit der Sperrung des Platzes am Riedener Weg waren Starnbergs Dirtbiker seit 2015 heimatlos.

Die Radsportler blieben aber nicht untätig und machten sich gemeinsam mit der Stadtverwaltung auf die Suche nach einem neuen Standort. Die Entscheidung für den neuen Standort fiel nach Angaben aus dem Rathaus bereits im Frühjahr 2015 - also in der "stadtratlosen" Zeit - zugunsten einer Ackerfläche beim SV Söcking südlich des Fußballplatzes. Maßgeblich beteiligt an der Planung sind die beiden Dirtbiker Magnus Baumann und Tobi Engelmann, die schon beim Bau der ersten Dirtbike-Anlage am Riedener Weg federführend mitgewirkt haben. Sie planen zudem eine Vereinsgründung; im sozialen Netzwerk "Facebook" ist die Gruppe als "Bike-Anstalt" bereits aktiv.

Im ersten Bauabschnitt soll ein 700 Kubikmeter fassendes Lehm-, Sand- und Kiesgemisch auf dem Gelände verteilt werden, aus dem später - unter Anleitung von Baumann und Engelmann in enger Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekturbüro Vogl & Kloyer (Weilheim) - Sprunghügel modelliert werden. Die ersten "Fahrbahnen" sollen noch in den Osterferien entstehen. Das "Feintuning" der Sprung- und Landehügel sowie der Fahrbahnen ist ein kontinuierlicher Prozess. Denn passt etwa der Winkel beim Absprung nicht oder haben die Sportler zu viel Tempo drauf, landen sie sehr schnell auf der Nase - und das kann bei einem schweren Sturz recht gefährlich werden. "No dig, no ride", lautet daher das Motto. Wer springen will, muss zuvor graben.

Im Sommer sind die Baumaßnahmen abgeschlossen, im Herbst soll die Begrünung der Fläche folgen. Die Stadt Starnberg übernimmt die Bau- und Materialkosten und will dem Verein zudem für den weiteren Unterhalt der Anlage einen Zuschuss gewähren. Bis auf einen abgesperrten Bereich, der nur Dirtbike-Profis vorbehalten ist, soll der Trainingsplatz frei zugänglich und der Öffentlichkeit ganzjährig zur Verfügung stehen.

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