Starnberg:Nachtarock

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Rathaus zum Weger-Rücktritt

Von Peter Haacke, Starnberg

Als Reaktion auf den Rücktritt von CSU-Stadtrat Gerd Weger als Mitorganisator des Starnberger Faschingstreibens hat die Pressestelle der Rathausverwaltung am späten Donnerstagnachmittag den Mitgliedern des Stadtrats und der Presse per E-Mail eine Stellungnahme zukommen lassen. Weger organisierte die traditionelle Veranstaltung am Faschingsdienstag federführend seit 1974 und hatte aus Verärgerung über eine Wahlkampfaktion der WPS im Februar 2015 am Mittwoch im Rahmen einer Organisatorenbesprechung seinen Rückzug erklärt. Es sei schade, heißt es im Schreiben der Stadt, "dass Stadtrat Weger in diesem inszeniert anmuteten Rahmen seinen Rücktritt erklärt hat, aber wir akzeptieren seine Entscheidung", erklärte Bürgermeisterin Eva John. Sie dankte Weger für sein ehrenamtliches Engagement.

Aus Sicht der Stadtverwaltung war die Bürgermeisterin am 19. Februar im Nachgang des närrischen Treibens per E-Mail vom WPS-Vorsitzenden Günther Picker darüber informiert worden, dass Weger "mehrere Teilnehmerinnen am Faschingstreiben, die eine 'Wahl-Faschingssonderausgabe' verteilt haben", verbal massiv am Verteilen gehindert hätte und drei Damen - allesamt WPS-Mitglieder - "im Namen der Ersten Bürgermeisterin einen Platzverweis erteilt" habe. Eine Darstellung, der Weger widerspricht: Er habe die WPS-Akteure in seiner Funktion als Veranstaltungsleiter lediglich darum gebeten, keine Flugblätter auf dem Kirchplatz zu verteilen; dabei habe er aber nicht "im Namen der Bürgermeisterin" gehandelt. Im Nachgang zu den Ereignissen folgten mehrere Gespräche. Demnach forderte John ihren ehemaligen Vize-Bürgermeister auf, "nicht mehr ohne vorherige Absprache in ihrem Namen oder dem der Stadt aufzutreten"; Picker indes bat sie, "die Sache auf sich beruhen zu lassen". Überdies sei ja auch die CSU 2014 im Wahlkampf beim Fasching aufgetreten - allerdings ohne dabei Wahlpropaganda-Material zu verteilen, merkte CSU-Ortsvorsitzender Stefan Frey an: Zwar waren CSU-Mitglieder einheitlich verkleidet als Kaminkehrer anwesend, hatten dabei aber weder Werbebroschüren noch Flyer auf dem Kirchplatz verteilt.

Nachfolger von Weger als närrischer Vertreter des Stadtrats ist Sportreferent Winfried Wobbe (UWG), der sich - gemeinsam mit der Faschingsgesellschaft Perchalla - "spontan bereit erklärt" hat, an der Organisation des Faschingstreibens mitzuarbeiten.

© SZ vom 21.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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