Starnberg:Nach dem Orkan kommt der Käfer

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Die Waldbesitzer haben jetzt eine Menge Arbeit, damit der Schaden nach dem Sturm nicht noch größer wird. Notfalls müssen Pestizide eingesetzt werden.

Von Michael Berzl, Starnberg

In den Wäldern im Fünfseenland sind die Verwüstungen, die der Orkan Niklas angerichtet hat, noch unübersehbar. Überall liegen entwurzelte und abgebrochene Fichten und Buchen, deren Holz bei der Wucht des Aufpralls zersplittert ist. Oft blockieren auch zwei Wochen nach dem verheerenden Sturm noch Stämme die Forstwege; im Forstenrieder Park beispielsweise mussten Spaziergänger und Radler am vergangenen Wochenende noch so manches Hindernis überwinden. Die meisten Wege sind jedoch schon freigeschnitten. Damit ist die Hauptarbeit aber noch lange nicht erledigt. "Wichtig ist, dass das Holz jetzt wegen des Borkenkäfers schnell aufgearbeitet wird", mahnt die Waldbesitzervereinigung (WBV) Starnberg. Die Erfahrung zeige, dass nach Windwurf in den Folgejahren die gleiche Menge Holz durch den Schädling anfalle.

"Der Orkan Niklas hat uns kalt erwischt", heißt es im aktuellen Rundbrief an die WBV-Mitglieder im Landkreis. Der kräftige und lang anhaltende Wind mit starken Böen habe die Bäume hin und her bewegt und so die Wurzelteller praktisch aus dem Boden gehebelt. Nach ersten Schätzungen liegen bis zu 100 000 Festmeter Holz flach, die aber erst herausgeholt, geschnitten und gestapelt werden müssen. Der Norden des Landkreises sei am stärksten betroffen. Ein Problem ist nun, Abnehmer für diese Mengen zu finden. Schon mit dem regulär eingeschlagenen Holz seien die Sägewerke bis Mai eingedeckt, weiß WBV-Vorsitzender Martin Fink. Die Stämme müssten daher zunächst möglichst konzentriert auf gut befahrbaren Wegen gelagert werden. Stark von Fußgängern frequentierte Wege müssten für die Arbeiten eventuell auch kurzfristig gesperrt werden.

Die Waldbesitzer müssten "alles tun, um den Borkenkäfer im Griff zu behalten", appelliert Fink. Notfalls müsse Holz auch ausgelagert werden, was jedoch sehr teuer sei, oder es müssten Insektizide gespritzt werden.

© SZ vom 13.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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