Starnberg:Mit Apfel und Schokolade zum Finale

Die Starnbergerinnen Lisa Papperger und Lena Hochstraßer wollen Bierkönigin werden. Im Interview verraten sie, was für sie Heimat bedeutet und was sie in Stresssituationen beruhigt

Von Astrid Becker, Starnberg

Bierköniginnen haben vor allem eine Aufgabe: Sie sollen das Getränk selbst ebenso wie die Region, aus der es stammt, nach außen repräsentieren und damit für gutes Image sorgen. In München treten am 18. Mai wieder sieben jungen Frauen gegeneinander an, um dieses Amt für sich zu gewinnen. Grundvoraussetzung dafür ist einerseits, genug Zeit zu haben, um die vielen Termine als Bierkönigin überhaupt wahrnehmen zu können. Andererseits müssen sie aber auch durch ihre Persönlichkeit überzeugen. Offenheit, Charme und Natürlichkeit sind dabei so gefragt wie Bierwissen und Bezug zur Heimat. Gleich zwei Frauen aus dem Fünfseenland haben es in das Finale geschafft: Lisa Papperger und Lena Hochstraßer. Beide sind gebürtige Starnbergerinnen, Papperger ist in Utting aufgewachsen, Hochstraßer in Höhenrain. Die SZ hat die Zwei einem Test unterzogen.

Wohlfühlort

Lisa Papperger: "Ganz klar der Ammersee, schließlich bin ich dort ja auch aufgewachsen. Jede freie Minute verbringe ich am See, sei es beim Segeln, beim Schwimmen oder beim Mountainbiken. Der Ammersee übt immer eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf mich aus. Das mag auch daran liegen, dass wir hier an diesem See so bodenständig sind. Wir begeistern uns hier noch fürs Brauchtum, das gefällt mir. Und persönlich schätze ich auch die Lage: man ist vom Ammersee aus schnell in Augsburg, die Stadt, in der ich studiere und die ich gern mag. Und man ist schnell in München."

Lena Hochstraßer: "Das ist für mich unser Garten bei mir daheim in Höhenrain. Es ist einfach total schön, draußen zu sitzen. Gerade jetzt, wo so vieles blüht. Den Garten pflegen meine Oma und ich, mir macht das Spaß. Ich wohne ja noch bei meinen Eltern und meine Großeltern direkt daneben, wir teilen uns den Garten gewissermaßen. Wir haben auch ein richtig schönes Gartenhäusl dort. Und groß ist unser Garten auch. Zumindest so groß, dass man dort auch Fußballspielen kann."

Heimatgefühl

Lisa Papperger: "Das ist bei mir sehr, sehr ausgeprägt. Ich bin zwar gern mal weg, will dann aber auch gern wieder nach Hause. So richtig lang halte ich es fern der Heimat, fern des Ammersees nicht aus. Und ich verbringe auch sehr gern viel Zeit mit meiner Familie. Das gehört für mich alles zum Heimatgefühl dazu."

Lisa Papperger kandidiert als Bierkönigin; Sie kämpft um die Krone der Bayerischen Bierkönigin:

Lisa Papperger strahlt.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Lena Hochstraßer: "Dieses Gefühl kommt bei mir auf, wenn Blasmusik spielt, man eine Mass Bier in der Hand hat und nette Leute um einen herum sind. Da freut man sich, dass man in Bayern sein darf."

Leibspeise

Lisa Papperger: "Die gesamte bayerische Küche. Ich mag es ganz gern deftig. Ein Schweinsbraten zum Beispiel ist etwas richtig Gutes für mich. Wenn es das gibt, dann geht mir das Herz auf."

Lena Hochstraßer: "Ganz klischeehaft: Schweinsbraten mit Knödel und Sauce. Der Braten muss dabei eine g'scheite Kruste haben, und das Fleisch einen Biss, halt so, dass man richtig was zum Beißen hat. Und die Sauce, die darf ned so dick sein, sondern muss dünnflüssig und klar sein. Den Schweinsbraten kann das Gasthaus Limm, dort, wo ich neben dem Studium arbeite, richtig gut. Aber am besten kann ihn mein Papa. Den gibt es zwar bei mir daheim nicht so oft, aber wenn, dann kocht er ihn."

Lieblingsbier

Lisa Papperger: " Ich lege mich in dieser Frage ungern fest, weil ich so gern probiere. Aber ich mag grundsätzlich gern regionale und saisonale Biere. Oder auch mal etwas Verrückteres. Ich kann mich gut an ein sehr, sehr dunkles Bier erinnern, das einen recht bitteren, kräftigen Geschmack hatte. Was es für eines war, weiß ich leider nicht mehr. Aber auch das verspreche ich mir von dem Amt als Bierkönigin: dass man sich da in Sachen Bier weiterbilden kann."

Lena Hochstraßer: "Grad schmeckt mir wieder Weißbier richtig gut. Bei mir schwankt das gern mal, davor war es nämlich Helles. In der Fastenzeit war aber mein absolutes Lieblingsbier das Starkbier, also der Seenator, vom Starnberger Brauhaus. Das ist wirklich empfehlenswert, weil es so mild ist im Geschmack und sich so anfühlt, als ob es leichter wäre als andere. Das ist es nicht. Aber dafür umso süffiger."

Nervennahrung

Lisa Papperger: "Ganz klar ist das für mich Schokolade. Für mich ist sie gerade bei Stress total wichtig. Sie beruhigt, sie macht glücklich. Und eines weiß ich schon jetzt ganz genau: Zur Wahl der Bierkönigin werde ich nicht gehen, ohne mir ein bisschen Schokolade einzustecken. Je näher das Ganze rückt, also das Finale, desto mehr steigert sich ja auch die eigene Nervosität. Zumindest bei mir. Das ohne Schokolade zu bewältigen, geht für mich gar nicht."

Lena Hochstrasser kandidiert zur Bierkönigin; Sie bewirbt sich um die Krone der Bayerischen Bierkönigin:

Lena Hochstraßer gehört zu den sieben jungen Frauen, die sich um das Amt der Bierkönigin bewerben.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Lena Hochstraßer: "Das sind bei mir Äpfel. Von Schokolade oder Schokoeiern, die es ja jetzt gerad massenhaft an Ostern gab, da hat man ja nix davon. Die sind ja gleich weg. Mit einem Bissen quasi. Bei einem Apfel hingegen hat man was in der Hand, da ist man schon ein bisserl beschäftigt. Wenn ich an das Finale denke, da weiß ich schon jetzt, dass ich einige Äpfel dabei haben werde: Wenn ich aufgeregt bin, brauche ich nämlich einfach was zum Essen."

Hopfenkunst

Lisa Papperger: "Hopfen ist toll, weil er so vielfältig ist. Es gibt ja sogar Sekt aus Hopfen, und der schmeckt super. Und der Hopfen bringt so viele unterschiedliche Geschmacksrichtungen hervor."

Lena Hochstraßer: "Bei dem Wort kommt mir spontan die Kunst in den Sinn, ein Bier durch den Hopfen zu perfektionieren. Hopfen darf das Malzaroma nicht überdecken, muss also in perfekter Balance stehen: Das ist die Kunst, die im Bier steckt."

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