Starnberg:Meister und Mattes

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Der ungarische Star-Regisseur István Szabó und die Schauspielerin Eva Mattes sind die Ehrengäste des 11. Fünfseen-Filmfestivals. Auf dem Programm stehen diesmal 150 Arthouse-Produktionen, Dokus und Komödien

Von Gerhard Summer, Starnberg

Auf Volker Schlöndorff und Armin Mueller-Stahl, Ulrich Tukur und Martina Gedeck, Michael Verhoeven, Wim Wenders und Doris Dörrie folgen István Szabó und Eva Mattes. Der ungarische Meisterregisseur und Oscar-Preisträger ("Mephisto" mit Klaus Maria Brandauer) und die vielleicht wichtigste Darstellerin des Neuen Deutschen Films sind die Ehrengäste eines der aufregendsten deutschen Kinoevents, des 11. Fünfseen-Filmfestivals von 27. Juli bis 5. August. Beiden Künstlern werden Werkschauen gewidmet. Ein besonderer Schwerpunkt ist in diesem Jahr der ungarische Film.

Alles in allem sind heuer etwa 150 Arthouse-Produktionen, Dokus, Komödien, Dramen, Nachwuchs- und Kurzfilme in 300 Vorstellungen in Gauting, Herrsching, Schloss Seefeld, Weßling, Wörthsee und Landsberg zu sehen. Viele von ihnen laufen nur auf dem Festival. Das komplette Programm können Cineasten von 8. Juli an auf der Homepage www.fsff.de studieren, Karten für die Dampferfahrt, die Eröffnungs- und Abschlussfeier sind bereits in den Breitwand-Lichtspielhäusern zu haben. Einer der wichtigsten Treffpunkte dürfte diesmal das neue Gautinger Kino des Festivalchefs Matthias Helwig sein.

Kommt Ende Juli nach Starnberg: István Szabó. (Foto: Alessandra Schellnegger)

István Szabó ist der bekannteste ungarische Regisseur. Er hatte mit seiner Verfilmung des Klaus-Mann-Romans "Mephisto" einen Welterfolg gelandet. Szabo drehte mit Stars wie Glenn Close, Ralph Fiennes, Helen Mirren, Harvey Keitel und immer wieder mit Klaus Maria Brandauer. Der 79-Jährige aus Budapest sei "nicht nur der berühmteste Regisseur unseres Gastlandes Ungarn, sondern ein weltweit so hoch angesehener und ausgezeichneter Filmemacher, dass es mir geradezu eine Ehre ist, ihn für ein paar Tage in der Starnberg-Ammersee-Region zu Gesprächen und Filmen begrüßen zu dürfen", erklärt Helwig. In der Werkschau sind von 28. Juli an fast alle wichtigen Filme des Regisseurs zu sehen: "Das Vertrauen" zum Beispiel, ausgezeichnet mit dem "Silbernen Bären" in Berlin, "Zauber der Venus", frei nach SzabósErfahrungen als "Tannhäuser"-Regisseur an der Pariser Oper, "Taking Sides - Der Fall Furtwängler" und auch "Mephisto", "Oberst Redl" sowie Szabós jüngstes Werk "Hinter der Tür" von 2012 mit Helen Mirren und Martina Gedeck. Szabó wird von 28. Juli bis 2. August auf dem Filmfestival erwartet.

Ehrengast des Filmfestivas: Eva Mattes. (Foto: Catherina Hess)

Eva Mattes wiederum ist lange Zeit eine Wunsch-Kandidatin von Matthias Helwig gewesen, habe sie doch "dem deutschen Film mit ihren Darstellungen einige bemerkenswerte und bleibende Werke geschenkt". Schon mit ihren ersten beiden Filmrollen in Reinhard Hauffs "Matthias Kneißl und Michael Verhoevens Vietnam-Drama "o.k." (beide 1970) war ihr der Durchbruch gelungen. Wenig später avancierte sie zur Fassbinder-Darstellerin und stand in "Die bitteren Tränen der Petra von Kant", "Wildwechsel und "Fontane Effi Briest" vor der Kamera.

Zu den Auszeichnungen, die sie erhielt, gehören der Bayerische Film- und der Deutsche Darstellerpreis, für ihre Nebenrolle in "Das Sams" bekam sie 2002 den Deutschen Filmpreis. Auf dem Festival laufen unter anderem Werner Herzogs "Stroszek", Percy Adlons "Céleste" und Kai Wessels "Das Sommeralbum" mit ihr. Eva Mattes ist von 28. bis 30 Juli zu Besuch in Starnberg.

© SZ vom 20.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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