Alkoholsünder haben im vergangenen Jahr mehr Unfälle verursacht als zuvor. Die aktuelle Statistik der Polizei zeigt einen Anstieg um fast 29 Prozent. Insgesamt ist demnach die Zahl der Verkehrsunfälle im Fünfseenland um 9,4 Prozent angestiegen; fast 4500-mal hat es gekracht. Dabei seien 677 Menschen verletzt worden, sieben Todesopfer sind zu beklagen, berichtet Johannes Bauer von der Polizeiinspektion Starnberg, der für die Unfallstatistik im Landkreis zuständig ist. Tödlich verletzt wurden zum Beispiel im Juli auf der Straße zwischen Drößling und Seefeld eine Motorradfahrerin und im November beim B-2-Tunnel bei Pöcking eine Autofahrerin.
Insgesamt 182 Autofahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren haben der Statistik zufolge Unfälle verursacht, damit knapp 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch bei den Senioren stieg nach Polizeiangaben die Zahl der Unfälle. Dies waren 310 gegenüber 294 im Jahr 2014. Zugenommen haben auch die Unfallfluchten von 992 auf 1051 Anzeigen; geklärt wurden 41 Prozent der Fälle.
Als hauptsächliche Unfallursachen listet die Polizei fehlerhaftes Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren und Fehler beim Ein- und Anfahren auf (20 Prozent). Auch Vorfahrtsmissachtungen und zu schnelles Fahren führten häufig zu Unfällen, berichtet Polizeihauptkommissar Bauer. Ihm fällt besonders auf, dass es im Vorjahr weniger Unfallfluchten mit verletzten Personen gegeben hat; allerdings wurde in einem Fall auch ein Mensch getötet. In der Verkehrsbilanz des Landkreises Starnberg werden erst seit 2014 auch die Unfällen in Krailling mit aufgeführt; diese waren vorher dem Polizeipräsidium München zugeordnet.
Nach Angaben Bauers gibt es derzeit keine gravierenden Unfallschwerpunkte mehr im Fünfseenland. Ein Grund dürfte hierfür sein, dass Sanierungen im überörtlichen Straßennetz dazu geführt haben, dass bestimmte Strecken sicherer geworden sind.