Ausbildung:Mehr Platz für Fachoberschüler

In das Telekom-Gebäude soll die FOS einziehen; Geplanter FOS-Standort

Neue Räume für die Fachoberschüler: In diesem Gebäude in der Gautinger Straße lässt der Landkreis im Obergeschoss umbauen.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Der Landkreis hat Räume im Telekom-Gebäude in Starnberg angemietet, um alle zehn Klassen angemessen unterbringen zu können: Die Berufsschule hat ihre Kapazitätsgrenzen erreicht

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg

Die Fachoberschule Starnberg (FOS) ist im vergangenen Jahr erfolgreich gestartet. Mit vier Klassen, die im Beruflichen Zentrum in der Von-der-Tann-Straße untergebracht sind, konnte der Landkreis endlich Realschülern, die das Fachabitur anstreben, eine neue Perspektive bieten. Bislang mussten Schüler aus dem Landkreis Starnberg entweder nach Weilheim oder nach Fürstenfeldbruck fahren oder nahmen gleich den Weg nach München - je nach Fachrichtung und Wünschen. Die Starnberger Fachoberschule bietet derzeit nur die Bereiche Wirtschaft und Soziales an. Eine Erweiterung der Ausbildungsfächer wird aber angestrebt.

Der Erfolg der FOS bringt es aber mit sich, dass im neuen Schuljahr 2016/17 mehr Klassenräume notwendig sind. Insgesamt wird es zehn Klassen geben. Diese lassen sich aber nicht alle im Beruflichen Zentrum unterbringen. "Unsere Kapazitäten sind am Limit", bestätigt auch der Leiter der Berufsschule, Peter Dahmer. Da die Fachoberschule aber Sache des Landkreises ist, muss sich dieser um die Unterbringung der FOS-Schüler kümmern. "Ich habe die Zusage aus dem Landratsamt", sagt der Leiter der Berufsschule.

Zusätzliche Räumlichkeiten in einem Landkreis zu finden, bei dem der Wohnraum ohnehin knapp ist, ist nicht ganz leicht. Die Rechnung dagegen ist einfach: Vier Klassen kann Dahmer in seiner Schule wohl unterbringen, für die sechs zusätzlichen musste der Landkreis aber ein neues Quartier finden. Das Landratsamt Starnberg, das mit Auslagerungen von Fachbereichen in der Vergangenheit schon reichlich Erfahrung gesammelt hat, ist inzwischen fündig geworden: Ein Teil der Schüler der Fachoberschule wird von September an im Gebäude der Telekom gleich am Anfang der Gautinger Straße unterrichtet werden. Das bestätigte auf Anfrage am Mittwoch Landratsamtssprecher Stefan Diebl. "Wir bereiten gerade im Obergeschoss dieses Hauses sechs Klassenräume vor." Allerdings überlässt es das Landratsamt laut Diebl dem Beruflichen Zentrum, ob in der Gautinger Straße ausschließlich FOS-Schüler zum Zuge kommen sollen oder ob nicht dort auch Klassen mit Berufsschülern einziehen. "Das liegt in der Entscheidung der Schule", sagte Diebl.

Auf jeden Fall hat die Berufsschule zusätzlichen Raumbedarf. Es könnte auf Grund der wachsenden Schülerzahlen sogar der Fall eintreten, dass Schulleiter Dahmer einzelne Klassen teilen muss. Diese könnte er zum Beispiel im Telekom-Gebäude unterbringen. Die Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr ist für die künftigen Schüler auf jeden Fall besser als der Standort Berufsschule: In nur wenigen Minuten ist der Bahnhof Nord zu erreichen, zudem befindet sich hier auch der Busknotenpunkt. Außerdem liegt das Gebäude in der Nähe des geplanten FOS-Neubaus im Seilerweg auf dem früheren Areal des Starnberger Betriebshofs.

Dass der Landkreis nicht mit einem baldigen Baubeginn rechnet, zeigt die Dauer des Mietverhältnisses im Telekom-Haus: Es sind fünf Jahre. Derzeit sind Bauarbeiter damit beschäftigt, die Räume für den Unterricht herzurichten. Die Telekom hat in dem großen Gebäudekomplex ihre Servicetechniker untergebracht. Früher war hier die Telefonvermittlungsstelle ansässig.

Die Gründung einer Fachoberschule im Landkreis Starnberg war eine lange Zitterpartie. Als Standort war ursprünglich Gilching vorgesehen. Dort gab es sogar ein günstiges Grundstück. Allerdings haperte es aus Sicht des Kultusministeriums an den notwendigen Schülerzahlen. Erst im letzten Anlauf, als man Starnberg ins Rennen schickte, gelang es Landrat Karl Roth das Kultusministerium zu überzeugen und konnte auch die entsprechenden Schülerzahlen vorweisen. Sukzessive will er die FOS weiter ausbauen und mit neuen Fachbereichen noch attraktiver machen. Dazu braucht er allerdings einen Neubau.

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