Starnberg:Massenhaftes Schlürfen

Starnberg,  Französische Woche

Sonne, Wein und nette Freunde - bei der französischen Woche am Starnberger Kirchplatz fühlt sich auch Alt-Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger wohl.

(Foto: Georgine Treybal)

Beim Start der Französischen Woche sind Austern der Renner

Von Otto Fritscher, Starnberg

350 Austern à zwei Euro sind schon weg, und das am ersten Tag. "Aber wir haben immerhin 2000 Stück mitgebracht", beruhigt Alain Clement. Der ehemalige Mathematiklehrer aus Starnbergs Partnerstadt Dinard betreut zusammen mit fünf Kollegen den Stand, den die Bretonen bei der Französischen Woche auf dem Kirchplatz aufgebaut haben. Yvette Aubrée und Annic Bouvet bereiten auf der heißen Platte Crêpes und Galette zu, Pierre-René Debris, Michael Lebret und Alain Clement kümmern sich um Austern, bretonische Fischsuppe und Käseteller, während Dominique Ledez für den Weinausschank zuständig ist. Das ist bei den Franzosen natürlich Chefsache, und Ledez ist Präsent des Partnerschaftsvereins "Les amis de Starnberg". Verstärkung erhalten die Franzosen von den "Freunden von Dinard", ihrem Starnberger Pendant mit Angelika Galata an der Spitze.

Allerdings haben die Franzosen an diesem schwülheißen Dienstagnachmittag nicht so viel zu tun. Es reicht für ein Schwätzchen über alle Sprachgrenzen hinweg, schließlich kennen sich viele von früheren Veranstaltungen her. "Ich bin zum fünften Mal auf der französischen Woche", sagt Alain Clement. Zum ersten Mal war er vor 20 Jahren mit einer Schulklasse in Starnberg. Die Stadt und das Fünfseenland hat er so ins Herz geschlossen, dass er im vergangenen Sommer hier sogar privat Urlaub gemacht hat: "Neuschwanstein, Andechs, München - les classiques", hat er sich angeschaut. Für die Standbetreuer bleibt diesmal allerdings wenig Zeit für Ausflüge. "Wir müssen ja jeden Tag viel vorbereiten", sagt Clement.

Auch Ralf Mansour-Agather, Cheforganisator der Woche, hat alle Hände voll zu tun. "Am Montagabend war es schon richtig voll, und fast der gesamte neue Stadtrat war hier", freut er sich. Er hofft, dass das Wetter halbwegs mitspielt - ein entscheidender Faktor für der Erfolg der Woche. "Und bei unseren französischen Gästen ist frischer Elan spürbar, sie haben investiert und ihren Stand deutlich besser ausgestattet", berichtet Mansour-Agather.

Was sind die Gemeinsamkeiten zwischen Starnberg und Dinard? Alain Clement muss da nicht lange nachdenken. "In beiden Städten gibt es einen Strand, eine Promenade und eine High Society." Und was ist der größte Unterschied? "Die Starnberger stellen sich viel ordentlicher in der Schlange an als wir Franzosen", sagt Alain Clement und lacht.

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