Er ist einer der ganz wenigen und daher auch berühmten Schauen dieser Art, die es in Europa noch gibt: der Dießener Töpfermarkt. So verwundert es auch nicht, dass am kommenden Wochenende in der Gemeinde am Westufer des Ammersees wieder tausende Besucher erwartet werden - noch dazu, weil der Wetterbericht recht warme Temperaturen verheißt. Aber auch viele andere Gemeinden im Fünfseenland haben sich für die Zeit zwischen Vater- und Muttertag einiges an Programm einfallen lassen.
Vielleicht ist der Töpfermarkt in Dießen sogar verantwortlich dafür, dass sich rund um die Seen in der Region eine regelrechte Marktkultur entwickelt hat. 1978 hatte der Keramikkenner und - sammler Arthur Sudau erstmals eine solche Schau auf seinem Privatgrundstück im Westen der Gemeinde auf die Beine gestellt, die sich schnell zu einer Großveranstaltung in Sachen Töpferkunst entwickelte. 2001 wurde der Markt dann von der Gemeinde übernommen. Er gilt als einer der schönsten Töpfermärkte in Europa - zum einen wegen seiner Lage direkt am Ammerseeufer, zum anderen aber auch wegen seiner Vielfalt, die das gesamte töpferische Schaffen quer durch Europa abbildet. Sehr häufig stellen sich die Werkstätten in der Wahl ihrer Motive auf diesen Markt am See ein - sie wählen als Themen gern Wasser, Fische, Wind, Wellen oder auch badende Menschen. Im Mittelpunkt steht seit Jahren aber der Ausstellungspavillon von Erwin Kloker, der sich heuer dem Thema "Primo, Secondo, Dolce - Keramik für die italienische Küche" widmen wird. Als "überaus groß" hat Marktleiter Wolfgang Lösche das Angebot dort bereits angekündigt. Gekürt werden soll unter anderem dort auch der "ultimative Spaghettiteller".
Verliehen wird im Rahmen des Töpfermarktes aber auch der Keramikpreis, den der Brennofenhersteller Helmut Rohde aus Prutting bei Rosenheim gestiftet und initiiert hat und der mit 3000 Euro dotiert ist. In diesem Jahr wurden die Töpfer aufgerufen, "Lieblingsstücke - Favoriten der Werkstätten" mitzubringen, die an den vier Markttagen von Donnerstag, 5. Mai, bis Sonntag, 8. Mai, im Traidtcasten neben dem Marienmünster zu sehen sein werden. Der Töpfermarkt in Dießen ist mit Shuttle-Bussen zu erreichen, die vom Parkplatz am nördlichen Ortseingang starten, oder mit der Ammerseebahn oder von Herrsching aus mit dem Schiff. Er findet an allen vier Tagen von 10 bis 18 Uhr statt.
Der Heilige Berg in Andechs will ebenfalls Besucher anlocken - und zwar mit seinem Jahr- und Krammarkt von Mittwoch, 4. Mai, bis Sonntag, 8. Mai. Mehr als 50 Kunsthandwerker und Aussteller werden auf den Wegen vom Parkplatz bis zum Kloster ihre Waren feilbieten - so zum Beispiel Schmuck, Bekleidung, Lederwaren, Küchenutensilien oder auch Naturheilmittel. Er findet Mittwoch von 12 bis 20 Uhr statt, Donnerstag bis Sonntag von 8 bis 20 Uhr.
Am Samstag, 7. Mai, geht es beim Markt im Machtlfing im Obst-Lehrgarten am Brunnenweg dagegen ganz um Stauden- und Gemüsepflanzen. Der Obst- und Gartenbauverein nimmt sich dabei auch überzähliger Pflanzen an, die am Freitag, 6. Mai, von 16 Uhr an, im Stadl des Vereins gespendet werden können. In Pöcking findet am Samstag, 7. Mai, 9 bis 12 Uhr, ein Schenk- und Tauschmarkt am Sportpark statt. Die Maximiliansstraße in Starnberg wird am Sonntag, 8. Mai, Schauplatz der Antik- und Edeltrödelmeile (von 13 bis 18 Uhr), bei der auch seltene Sammlerpuppen und Antiquitäten angeboten werden. Das Inventar des ehemaligen Gasthofs Schauer in Possenhofen, darunter Steingut und Mobiliar, wird von 12 Uhr an am Muttertag versteigert. In Krailling ist Marktsonntag, in Gilching findet ein Flohmarkt im Gewerbepark Süd, Dornierstraße 2, statt.