Politik:Liberale Vielfalt

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Starnberger FDP setzt neue Themen-Schwerpunkte

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg

Die Starnberger Liberalen möchten in den kommenden Monaten ihr Themenspektrum erweitern. "Wir wollen uns nicht nur mit den klassischen Starnberger Themen wie Tunnel und Seeanbindung befassen, sondern auch andere Schwerpunkte setzen", sagte Heike Barall-Quiring, die neue Ortsverbandsvorsitzende und frühere Stadträtin am Dienstag vor der Presse. Schon am Donnerstag, 12. November, 19.30 Uhr, wird der "erste Versuchsballon" gestartet, wie sie die Veranstaltung im Gasthof Tutzinger Hof in Starnberg beschreibt, in der vor allem die Elektromobilität im Mittelpunkt stehen wird. Fahrer von E-Autos werden berichten und die Vorteile und Schwächen der Autos darstellen. Möglicherweise könnten E-Autos die Stadt vom Lärm und von den Abgasen befreien, so die Hoffnung der Liberalen.

"Stadtentwicklung in Starnberg" lautet das große Motto dieser Veranstaltung. Dabei sollen der "Status und die Chancen" beleuchtet werden. Eine Diskussion mit den Stadträten Iris Ziebart und Anton Wiesböck ist auch geplant, was ganz im Sinne der FDP ist, die die Bürger stärker an den politischen Entscheidungsprozessen beteiligen möchte - "obwohl sie wegen der früheren Querelen im Stadtrat müde sind", meinte Barall-Quirin. Für sie wird es also auch ein Test sein, ob die Liberalen mit ihrer Themensetzung auf dem richtigen Weg sind. Und natürlich wird auch der Verkehrsentwicklungsplan (VEP) für Starnberg an diesem Abend eine Rolle spielen. Iris Ziebart wird dazu Stellung nehmen. Die FDP-Stadträtin ist davon überzeugt, dass die Ergebnisse, die im Januar vorgestellt werden sollen - vor allem geht es um die Entlastungswirkung von Tunnel, ortsnaher und ortsferner Umfahrung - die "erbitterte Diskussion befrieden" werden, welche Lösung die beste für Starnberg ist. "Wir haben dann endlich Zahlen auf dem Tisch", betonte Ziebart. Die Liberalen sind bekanntlich gegen den Bau eines Tunnels. Ob die neuen Zahlen wirklich mehr Sachlichkeit und Ruhe in die Diskussion bringen werden, wird sich zeigen. Stadtrat Anton Wiesböck zeigt sich von einer ganz anderen Zahl beeindruckt, die eine schlichte, schmerzhafte Wahrheit darstellt: "Was mich erschrocken hat, ist die Tatsache, dass die Starnberger pro Tag 400 000 Kilometer in der Stadt fahren." Für ihn wäre der Umstieg auf E-Autos eine Verbesserung.

Ein klassisches Thema wird die Starnberger FDP aber auch im nächsten Jahr beackern: die Seeanbindung. Hier will man mit einer Politik der kleinen Schritte zu einer Zwischenlösung gelangen. Ein Schritt ist zum Beispiel die Verbesserung der Seepromenade rechts vom Dampfersteg. Dort schlägt Ziebart per Antrag an die Stadt vor, die betonierte Schräge durch terrassenförmige Stufen zu ersetzen. Dann hätte man in diesem Bereich, der am dichtesten frequentiert ist, Sitzgelegenheiten geschaffen, um den Ausblick auf See und Alpenkette zu genießen.

© SZ vom 28.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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