Starnberg:Kreistag für Windkraft

Gremium stimmt einer Veränderung des Landschaftsschutzes zu.

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"Einer gegen alle" lautete das Motto von Max Stürzer (CSU) in der Kreistagssitzung am Montag zum Thema Windkraft. Der Kreisrat vom Gut Hüll bei Krailling ist kein Freund von Windrädern im Fünfseenland und so stimmte er nahezu bei jeder Abstimmung dagegen. Die große Mehrheit des Kreistags machte aber den Weg frei für die Errichtung von Windanlagen im Landschaftsschutzgebiet "Starnberger See-Ost", das auch auf der Flur der Gemeinde Berg liegt.

Bekanntlich will Berg in den Wadlhauser Gräben vier Windanlagen errichten. Gleichzeitig liegt dem Rathaus ein Bauantrag für die Aufstellung eines privaten Windrads in Ortsnähe vor. Dieser Antrag wurde zurückgestellt, die Frist läuft aber ab. Um Wildwuchs zu verhindern, muss der Flächennutzungsplan als Steuerungsinstrument vor Ablauf der Frist in Kraft treten. Eile ist also geboten. Der Kreistag stimmte daher der notwendigen Verordnungsänderung bezüglich des Landschaftsschutzes zu. Diese sieht vor, dass Windräder "keine Veränderung" des Landschaftsschutzes darstellen - eine Formulierung, die nicht nur Jürgen Busse (FW) "unglücklich" fand, sondern auch Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP). "Natürlich stellen Windkraftanlagen eine Veränderung dar", sagte Busse. Nach seiner Ansicht wäre die Formulierung "Windräder sind vom Verbot ausgenommen" besser und verständlicher. Die Kreisverwaltung will den Text ändern. Allerdings prüft sie vorher, ob Rechtliches dagegensteht. Der Berger Gemeinderat behandelt das Thema Windkraft heute in einer Sondersitzung.

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