Starnberg:Kino Breitwand auf dem Prüfstand

Starnberg, Sparkasse - Breitwand

Das Breitwand-Kino und das Immo-Center der Sparkasse befinden sich in dem Haus, das an der Ecke Wittelsbacher/Ludwigstraße steht.

(Foto: Georgine Treybal)

Die Kreissparkasse erwägt den Verkauf des einstigen "Portobello"-Hauses in Starnberg, Stadtmarketing und Immo-Center ziehen aus

Von Otto Fritscher, Starnberg

"Ja, wenn das Gerücht stimmt, dann mache ich mir große Sorgen", sagt Matthias Helwig. Der Betreiber der Breitwand-Kinos im Landkreis hat auch schon davon gehört, dass es Diskussionen über die künftige Nutzung des Kino-Gebäudes in der Kreisstadt gibt. Es gehört der Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg, die auch ihr Immobiliencenter in dem Haus betreibt. Noch, denn dieses Immo-Center wird umziehen hinüber auf die andere Seite der Wittelsbacher Straße ins große Hauptgebäude der Sparkasse. Und zur Jahresmitte zieht auch das Stadtmarketing um, hinauf ins Rathaus - zwei Hauptmieter sind weg.

Und dann? Möglich, dass die Sparkasse im Zuge einer "Portfolio-Bereinigung" das Haus im Zentrum von Starnberg veräußern könnte - so das Gerücht. "Wir prüfen derzeit, ob das Gebäude weiterhin benötigt wird", erklärt Kerstin Brehm, Sprecherin de Sparkasse auf Anfrage der SZ. Eine Aussage, die viele Möglichkeiten offen lässt - und Kinobetreiber Helwig nicht gerade beruhigen dürfte. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass er über einen zehn Jahre laufenden Mietvertrag verfügt. "Als Gewerbetreibender hat man einen viel schlechteren Mieterschutz als private Mieter", sagt Helwig. Nicht nur für ihn wäre es wohl eine Katastrophe, wenn er das vor zwölf Jahren eröffnete Kino aufgeben müsste, auch das mittlerweile bayernweit renommierte Fünf-Seen-Filmfestival wäre in Gefahr. Ein herber Schlag für das Kulturleben im Landkreis.

Alteingesessene Starnberger kennen das Gebäude an der Ecke Wittelsbacher/Ludwigstraße noch als "Portobello"-Haus, benannt nach einem Geschäft, das Einrichtungsgegenstände und allerlei Krimskrams feilbot. Das ist lange her, und seitdem residieren das beliebte Breitwand-Kino und die Immobilienabteilung der Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg in dem Haus, das praktischerweise der Sparkasse selbst gehört. Im Obergeschoss befinden sich Wohnungen, außerdem hat die Stadt Starnberg - wie erwähnt - in dem Haus Büros angemietet für das Stadtmarketing, diese aber zum Ende Juni gekündigt. "Das Stadtmarketing ist ja eine Stabsstelle der Verwaltung, und wir haben nun Platz im Rathaus geschaffen", sagt Mona Stolze, Mitarbeiterin der Rathausverwaltung. Dies ist aber nicht die einzige Veränderung. "Ja, das Immo-Center wird umziehen, einen genauen Zeitplan gibt es aber noch nicht", sagt Sparkassen-Sprecherin Kerstin Brehm.

Das hat nun Spekulationen darüber Auftrieb gegeben, ob die Sparkasse die Immobilie möglicherweise verkaufen will oder ob sie nur neue Mieter suchen wird. "Diese Frage ist noch offen", erklärt Kerstin Brehm. Das Ergebnis könnte demnach sowohl eine neue Vermietung als auch ein Verkauf der Immobilie in Starnberger Bestlage sein.

"Wissen Sie", sagt Kerstin Brehm, "bei uns ist zurzeit so viel in Bewegung." Womit sie nicht nur die Überprüfung des sparkasseneigenen Immobilienbesitzes meint, sondern auch die für Anfang Juni beschlossene Schließung von Geschäftsstellen oder die Umwandlung in SB-Filialen sowie den Abbau von 225 Stellen. "Und davon haben wir schon einen guten Teil erreicht", sagt Brehm. Matthias Helwig indes muss auf eine klare Antwort noch warten.

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