Starnberg:Kampfkandidatur in der CSU

Kreischef Schwab bekommt Konkurrenz von Josef Huber, doch aus der Partei wollen auch noch andere in den Landtag.

Wolfgang Prochaska

Das Kandidaten-Karussell bei der CSU um das Landtags-Direktmandat kommt gehörig in Schwung. Kreischef Harald Schwab, der bislang als einziger Bewerber feststand, muss sich auf eine Kampfkandidatur bei der Aufstellungsversammlung am 17. November einstellen. Nach SZ-Informationen wird Josef Huber, der Starnberger Stadt- und Kreisrat und ehemalige Ortsverbandsvorsitzende von Starnberg, gegen Schwab antreten.

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Er will es noch einmal wissen: Josef Huber aus Starnberg soll laut Beschluss des Starnberger CSU-Vorstands gegen Kreischef Harald Schwab antreten. Foto: oh

(Foto: www.fotopeintner.de)

Die Personalie wurde in dieser Woche in einer internen Vorstandssitzung beschlossen. Am kommenden Dienstag will CSU-Ortschef Ludwig Jägerhuber im Rahmen der Mitgliederversammlung die Kandidatur öffentlich bekannt geben. Josef Huber war bis zu den Kommunalwahlen 2008 einer der jungen Hoffnungsträger der CSU. Er galt als ehrgeizig und durchsetzungsfähig und hatte zudem als Starnberger Ortschef den mitgliederstärksten Ortsverband im Rücken.

Sein politischer Stern sank aber, als er zusammen mit Schwab zu ungeschickt um die Vergabe der Stellvertreterposten für den Landrat agierte. Intern lastet man Schwab und Huber an, dass es im Kreistag zu einer Vielparteien-Koalition gegen die CSU kam und die Stellvertreterposten an die Freien Wähler und an die SPD gingen. Seitdem übt Huber politisch Zurückhaltung und meldet sich auch im Kreistag und Stadtrat nur wenig zu Wort. Dass die Starnberger CSU ihn als Bewerber für das Landtags-Direktmandat aufstellen will, dürfte selbst für Christsoziale äußerst überraschend sein.

Kreischef Schwab hatte aber vor kurzem im Gespräch mit der SZ schon geahnt, dass er nicht der einzige Kandidat bleiben wird. Er rechnet auch mit einer Bewerberin: Der Name ist gut bekannt: Es ist die Kreisvorsitzende der Frauen-Union, Ute Nicolaisen-März aus Pöcking. Ihre Kandidatur ist aber noch inoffiziell. Für solche Zwecke gibt es eine Bewerberliste, die von Landrat Karl Roth und Ursula Männle betreut wird.

Was viele Christsoziale auch verwundert, sind die Ambitionen von Ulrich Rieger. Rieger - er ist einer der Stellvertreter von Schwab - will ebenfalls in den Landtag und trägt sich mit der Absicht zu kandidieren. Die CSU-Delegierten werden sich in der Aufstellungsversammlung also nicht über zu wenig Auswahl beklagen können. Ursprünglich sollte Georg Fahrenschon, der frühere Finanzminister, als Direktbewerber nominiert werden. Fahrenschon wechselte aber zum Sparkassenverband - und war weg.

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