Starnberg:Jagd auf den "Bayerischen Löwen"

Beim 27. "Roseninsel-Achter" des MRSV Starnberg, der größten Langboot-Regatta Deutschlands, starten 59 Boote.

Peter Haacke

Die Veranstaltung im Vorjahr - ausgerechnet zum Jubiläum - war schon ein rechtes Desaster: Der Startschuss zur 26. Auflage des traditionellen "Roseninsel-Achters" war noch nicht gefallen, da waren auch schon die ersten Boote bei hohem Wellengang abgesoffen. Am Ende mussten die Besatzungen von zwölf Booten aus dem aufgewühltem Wasser an Land gebracht werden. Die Veranstalter hatten ein Einsehen - und beendeten zähneknirschend Deutschlands größte Ruderregatta für Achter, die seit 1985 stets im Herbst auf dem Starnberger See stattfindet. Die Besatzungen hatten trotzdem ihren Spaß beim Trockenrudern auf dem Ergometer. Für die 27. Auflage des Klassikers am heutigen Samstag ist man beim Münchner Ruder- und Segelverein "Bayern" (MRSV) in Starnberg aber optimistisch: Der Wetterbericht hat strahlenden Sonnenschein vorhergesagt, wobei die Ruderer im Gegensatz zu den Seglern auf wenig Wind und Welle hoffen.

Starnberg Roseninselregatta

Starnberg Roseninselregatta Starnberg See, MRSV Jubiläum - Roseinselregatta 2010, 1.Start - kurz danach Unterbrechung. Foto: Georgine Treybal

(Foto: Georgine Treybal)

Diesmal sind insgesamt 59 Boote für das Spektakel gemeldet, das für Zuschauer am besten von der Starnberger Seepromenade aus beim Seerestaurant Undosa zu verfolgen ist. In insgesamt vier Abteilungen werden die Athleten die zwölf Kilometer lange Strecke von Starnberg zur Roseninsel auf Höhe Feldafing und wieder zurück bewältigen. Der erste Startschuss fällt um 10.45 Uhr, die übrigen Abteilungen folgen im Abstand von jeweils eineinhalb Stunden.

Die Favoritenfrage ist laut MRSV-Pressesprecher Heiner Schrader offen. Als Geheimtipp auf den Gewinn des "Bayerischen Löwen", der Siegertrophäe aus Porzellan, gilt ein Team aus Lübeck, das zwei Athleten mit WM-Erfahrung im Boot hat: Maximilian Munski und Felix Drahotta sind für Olympia 2012 in England qualifiziert - und haben auch Sponsor Ernst Riebensahm an Bord. Doch auch der Bundesliga-Achter des Münchner RC dürfte vorn dabei sein. Die meisten Mannschaften - darunter vier U18-Junioren-Achter, zwei Schüler-Boote sowie ein paar reine Frauenteams - kommen aus ganz Deutschland, als Gäste erwartet der MRSV außerdem Crews aus Wien, Klagenfurt, Luzern und Genua. Zudem sind zwei echte Exoten-Boote aus den eigenen Reihen am Start: MRSV-Vorsitzender Arthur Hofer, bekennender Segler, nimmt mit weiteren "Fremdgängern" aus dem Club am Rennen teil. Schrader: "Die haben dafür richtig ernsthaft trainiert."

Die Macher der Regatta verzichten auf jeglichen Schnickschnack am Rande der Veranstaltung unter sportlicher Leitung von MRSV-Urgestein Thomas Thallmair. "Der Sport steht eindeutig im Vordergrund", sagt Schrader. Zudem wird ein fachkundiger Moderator die Rennen kommentieren. Neben der Frage nach dem Gesamtsieger der Regatta für Skull-, Riemen-, Renn- und Gig-Achter beschäftigt die Sportler vor allem ein Aspekt: Wird der 2006 aufgestellte Streckenrekord des Soroe Roklub aus Dänemark, der seit fünf Jahren mit einer Zeit von 39:07 Minuten über zwölf Kilometer Bestand hat, diesmal gebrochen?

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