Starnberg:Investor ist gesprächsbereit

Eigentümer will Mietvertrag für TSV-Tennisplätze verlängern

Das Geheimnis ist gelüftet: Die Investorenfirma "Responsibility GmbH" aus Starnberg hat das Grundstück des TSV 1880 am Riedener Weg mit den fünf Tennisplätzen von der Bayerischen Hausbau erworben. Das teilte am Freitag Responsibility-Geschäftsführer Michael Ullmann mit. Man sei vom Zeitpunkt, als die Transaktion bekannt geworden sei, selbst überrascht worden. Daher habe man sich erst am Freitag zu einem "dann aber sehr konstruktiven Gespräch" mit der Vereinsspitze treffen können, schreibt Ullmann in einer Stellungnahme. Aus seiner Sicht ist der Tennis-Spielbetrieb und auch der bisherige Zugang zum Gelände des Starnberger Sportvereins in der nächsten Saison nicht gefährdet. Der derzeitige Mietvertrag läuft noch bis Ende Mai 2016.

Der Projektinvestor für Immobilien versichert, die mittelfristigen Ideen für die Flächen in enger Abstimmung mit den Gremien der Stadt zu entwickeln und dabei die Bevölkerung "intensiv" einzubinden und zu beteiligen. Die Prinzipien seines Unternehmens seien "Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und Digitalisierung". Zudem gelte die Tochtergesellschaft "Kapitalfreunde GmbH" als "Pionier des Crowdfunding für Immobilien in Deutschland", heißt es in der Pressemitteilung. Für eine persönliche Stellungnahme zum Kauf des etwa 10 000 Quadratmeter großen Geländes war der Diplom-Kaufmann aber nicht zu erreichen.

Positiv äußerte sich TSV-Präsident Heinrich Frey nach seinem ersten Gespräch mit dem neuen Eigentümer. Denn dieser habe mündlich zugesagt, bereit zu sein, zumindest den bis zum 31. Mai bestehenden Mietvertrag für die fünf Tennisplätze um ein Jahr zu verlängern. "Wir fangen also nicht bei Stunde Null an und haben eine Atempause", sagte Frey. Zudem seien mit dem Entwickler weitere Gespräche vereinbart.

Bei der Jahresversammlung der Tennisabteilung war am Donnerstagabend im Clubheim mit 26 Besuchern eine größere Resonanz als sonst zu verzeichnen. Einige Mitglieder hätten nachgefragt, warum sich die Stadt Starnberg denn wegen der Grundstücksangelegenheit nicht gerührt habe und nicht mit dem Präsidium in Kontakt getreten sei, berichtete Abteilungsleiter Michaela Allihn. Sie glaubt, dass es trotz der unsicheren Zukunft zu "keiner Austrittswelle" kommen werde. Außerdem gebe es langfristig verschiedene Optionen: zum Beispiel auf das Hilfsangebot des Tennisparks Starnberg einzugehen und mit dessen Inhaber zu sprechen, so Allihn. Denkbar sei auch, auf dem verbliebenen, eigenen Gelände noch zwei zusätzliche Tennisplätze zu bauen.

Bislang ist das Areal als Grünland und Wald ausgewiesen. Noch ist unklar, was genau mit dem Grundstück passiert, das der TSV Starnberg seit fast 60 Jahren gepachtet hat.

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