Starnberg:In kleinen Schritten aufwärts

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51-Jähriger kämpft sich nach Suchterkrankung langsam zurück in die Gesellschaft

Von Patrizia Steipe, Starnberg

Es gab eine Zeit, da war Christian Schmidt (Name von der Redaktion geändert) erfolgreich. Der gelernte Schreiner hatte viele Freunde, er war ein aktiver Sportler, ging in der Freizeit sogar Drachenfliegen. Auch in der Arbeit lief es gut. Christian Schmidt hatte eine schwere Arbeit auf dem Bau, aber dem kräftigen Mann machte das nichts aus.

Es gab nur ein kleines Problem, das aber im Laufe der Jahre zu einem großen wurde: der Alkohol. Am Anfang war es das Glas zur Entspannung, später wurden es immer mehr. Auch an jenem Tag als es zu einem folgenschweren Autounfall kam. Verursacht hatte ihn Schmidt zwar nicht, aber er saß alkoholisiert am Steuer. Er hätte alles dafür gegeben, um diesen Unfall ungeschehen zu machen, das ging natürlich nicht mehr.

Christian Schmidt setzten die Schuldgefühle zu. Er haderte mit dem Schicksal, schaffte es nicht, eine Lehre daraus zu ziehen, sondern ließ sich hängen. Er verlor seinen Arbeitsplatz, seine schöne Wohnung, die Freunde und nach den harten Arbeitsjahren hatte er auch seine Gesundheit verloren. Tabletten sollten die chronischen Schmerzen in der Wirbelsäule und in den Knien lindern, schnell entwickelte sich auch daraus eine Sucht und Schmidt wurde medikamentenabhängig.

Dann endlich gelang es ihm aus der Abwärtsspirale auszubrechen. Viel Kraft kostet ihn das. Mittlerweile hat sich der 51-Jährige gefangen. Er möchte sein Leben wieder in den Griff bekommen und nimmt dafür die Hilfe von Condrobs in Anspruch. In ganz kleinen Schritten geht es aufwärts. Christian Schmidt hat beispielsweise trotz seiner Gehbehinderung einen Ein-Euro-Job gefunden. 15 Stunden in der Woche arbeitet er in einem Sozialkaufhaus. "Das gibt ihm sehr viel und er freut sich über die sozialen Kontakte", berichtete der Condrobs-Betreuer. Sein Klient engagiert sich bei einem Repair-Café, er besucht einen offenen Treff, da wird auch gemeinsam gekocht.

Noch immer ist aber keine Ruhe in seinem Leben eingekehrt. Seine Wohnung wurde ihm gekündigt und jetzt hat er Angst obdachlos zu werden. Einmal hatte er das schon erlebt - eine solch schreckliche Zeit möchte er nicht noch einmal durchstehen müssen. Eventuell bahnt sich eine Lösung an. Sein Vermieter hat ihm alternativ eine kleine Wohnung angeboten. Allerdings liegt die an einer Steigung, die Christian Schmidt wegen seiner Behinderung nur mit großer Mühe überwinden kann.

"Wie schön wäre es, wenn sich der Mann mit einem E-Bike wieder mehr Mobilität verschaffen könnte", findet der Condrobs-Betreuer. Früher ist Christian Schmidt viel geradelt - mit einem E-Bike könnte das jetzt wieder möglich sein. Dann wäre er wieder mobil und könnte auch einmal in die Natur fahren, die er so liebt. Dann wäre er nicht mehr so alleine in der Wohnung. Vielleicht kann ja der SZ-Adventskalender helfen?

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