Starnberg:Im Namen der Senioren

Viele wünschen sich ein Gremium, das ältere Menschen vertritt

Von Clara Brügge, Starnberg

Welche Funktion erfüllt ein Seniorenbeirat? Und welche Vorteile bietet er für die Kommunalpolitik? Um diese Fragen ging es bei einem Treffen der Bürgermeister des Landkreises mit den Seniorenbeiräten und Mitarbeitern der Fachstelle für Senioren im Landratsamt. "Wir wollten über die Vorteile eines Seniorenbeirats informieren und die positiven Auswirkungen des Gremiums näher bringen", erklärte Thomas Schwab von der Fachstelle für Senioren.

Anlass für das Zusammenkommen war eine Umfrage des Landratsamts aus dem Jahr 2012, an der 4000 Personen, die über 60 Jahre alt waren, teilnahmen. Sie kam zu dem Ergebnis, dass sich ein Großteil der Befragten einen Seniorenbeirat im Ort wünscht. Im Landkreis Starnberg gibt es bislang fünf Seniorenbeiräte - in Gauting, Gilching, Herrsching, Seefeld und Starnberg. Einige bereits seit vielen Jahren: Das erste Gremium entstand 1997 in der Gemeinde Gauting.

Die Seniorenbeiräte vertreten gegenüber den Gemeinden die Interessen älterer Menschen. "Wir machen nicht nur Kaffeekränzchen, sondern bilden ein wichtiges politisches Gremium", betonte Ulla Ottmar, Vorsitzende des Gautinger Seniorenbeirats, bei der Informationsveranstaltung im Landratsamt. Die Anliegen der Beiräte seien für die Kommunalpolitik nicht ganz unbedeutend: "Es besteht eine Behandlungspflicht unserer Themen im Gemeinderat", so Ottmar weiter. Auch der Vorsitzende des Seniorenbeirats in Starnberg, Günter Steck, unterstrich die Bedeutung seines Gremiums: "Ein gewählter Seniorenbeirat stellt die beste demokratische Legitimation dar. Wir sind Mittler zwischen Wünschen und Interessen älterer Menschen und den allgemeinen Erfordernissen einer Kommunalpolitik", sagte er.

Dass bei der Bevölkerung durchaus Interesse an einer Vertretung der Altersgruppe über 60 besteht, zeigte die Wahlbeteiligung an der vergangenen Seniorenbeiratswahl in Gauting: sie lag bei über 30 Prozent.

Auch bei der Veranstaltung im Landratsamt herrschte Einigkeit darüber, dass Seniorenbeiräte ein gutes Mittel für gesellschaftliche und politische Teilhabe sind. Doch ob nun auch in den übrigen Gemeinden des Landkreises Seniorenbeiräte entstehen werden, war zunächst nicht abzusehen. Dort vertreten momentan sogenannte Seniorenbeauftragte die Belange der älteren Bevölkerung.

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