Wegen der anhaltenden Hitzewelle und Trockenheit ruft der Deutsche Wetterdienst für diesen Samstag in weiten Teilen Bayerns die höchste Waldbrand-Gefahrenstufe aus. Betroffen sind auch zwei der dem Fünfseenland nächst gelegenen Beobachtungsstationen: In Oberhaching und Wielenbach nördlich von Weilheim wird die Gefahr als "sehr hoch" (Stufe 5) eingeschätzt. Für die Stationen Attenkam, Landsberg und Maisach gilt am Samstag Stufe 4 (hohe Gefahr). Die Regierung von Oberbayern ordnete am Freitag eine Luftbeobachtung an: Die Flugbereitschaft startet vorerst jeden Nachmittag von sieben Stützpunkten aus. Um unter anderem das Fünfseenland zu überwachen, heben die ehrenamtlichen Piloten in Königsdorf ab. Der amtlich ausgebildete Luftbeobachter an Bord "steht mit der Leitstelle in Funkkontakt, um gegebenenfalls die örtlichen Feuerwehren sofort alarmieren und an die Einsatzorte lotsen zu können", sagt der Starnberger Kreisbrandrat Markus Reichart.
Die Regierung von Oberbayern bittet dringend darum, im Wald oder in dessen Nähe keine offenen Feuerstellen zu betreiben und kein offenes Licht zu verwenden. Weiter soll derzeit darauf verzichtet werden, Bodendecken und Pflanzenreste flächenweise abzusengen. Es ist nicht gestattet, brennende oder glimmende Sachen wegzuwerfen; das Rauchverbot im Wald muss unbedingt eingehalten werden. Reichart warnt davor, dass herumliegende Glasscherben und Flaschen wie Brenngläser wirken können. Gefährlich sind auch heiße Katalysatoren von Fahrzeugen, die auf trockenem, hohem Gras abgestellt werden.
Der Deutsche Wetterdienst rechnet von Samstagnachmittag an im Alpenvorland mit kräftigen, zum Teil unwetterartige Gewittern und erwartet deshalb am Sonntag und Montag nur noch geringe bis mittlere Waldbrandgefahr. Allerdings liegt die Regenwahrscheinlichkeit an diesem Samstag im Fünfseenland bei 50 bis 60 Prozent - eine generelle Entwarnung ist also nicht angebracht.