Ohne Druck der Eltern hätte sich vorerst wohl nichts an dem morgendlichen Verkehrschaos vor der Söckinger Grundschule geändert. Denn je nach Jahreszeit bringen bis zu 40 Prozent der Mütter und Väter ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, so das Ergebnis einer Befragung. Eine Bring- und Holzone an der Maximilian-von-Dziembowski-Straße soll Abhilfe schaffen - vorerst muss sie jedoch ohne Parkbucht auskommen.
Auf die neu eingerichtete Halte- und Parkzone für Eltern weist ein von Kindern gestaltetes Schild hin. Blaue Markierungen auf dem Gehweg kennzeichnen den 20 Meter langen Ein- und Ausstiegsbereich. Zur Einweihung malten Schüler der dritten Klasse zusätzlich gelbe Fußabdrücke auf den Boden, die zu einem Weg durch den angrenzenden Hanau-Park leiten. Über diesen erreichen die Grundschüler dann ihre Schule, ohne Straßen überqueren zu müssen.
Ziel sei es, das Wohngebiet rund um die Schule zu entlasten und die Schulwegsicherheit zu erhöhen, erklärte Bürgermeisterin Eva John. Andererseits gibt sie zu, dass es an der Maximilian-von-Dziembowski-Straße künftig zu kleineren Beeinträchtigungen des Verkehrs kommen könnte. Wenn Eltern am Straßenrand parken, können zwei sich entgegenkommende Autos wohl nur noch langsam oder nacheinander vorbei fahren. Zumal eine Haltebucht und Markierungen auf der Fahrbahn erst für kommendes Jahr geplant sind. Denn noch ist die Maximilian-von-Dziembowski-Straße eine Staatsstraße und fällt nicht in den Zuständigkeitsbereich der Stadt. Das wird sich erst mit Fertigstellung der Westumfahrung ändern.
Trotzdem scheint der Elternbeirat zufrieden zu sein. "Gemeinsam können Stadt, Schule und Eltern Tolles erreichen", auch wenn vieles langsamer als erhofft umgesetzt werde, sagt Marcus Fohrmann, Vorsitzender des Elternbeirats. Einigen konnten sich Eltern, Landratsamt und Schulleitung zudem auf eine Änderung der Linienführung der Buslinie 903. Statt an der Bushaltestelle Söcking-Mitte, hält der Bus vom kommenden Schuljahr an direkt vor der Schule. Und auch die Zeiten wurden angepasst. Kinder aus Perchting und Hadorf kommen künftig um 7.50 Uhr an der Schule an. Nach Hause bringen die Busse sie um 11.51 Uhr, 12.36 Uhr, 13.06 Uhr und 15.50 Uhr. "Unter Druck entstehen Diamanten", resümiert Fohrmann. Gleichwohl sammeln die Elternbeiräte der Grundschulen weiterhin Stimmen für ein Bürgerbegehren zugunsten einer Rückkehr zu Schulbussen.