Starnberg:Gezielt gekauft, passend geschenkt

Starnberg: Benedikt Lutz, mit der kleinen Laetitia auf dem Arm, möchte bei Gabriele Barasi im Starnberger Herrenausstatter Klöpfer ein Hemd umtauschen.

Benedikt Lutz, mit der kleinen Laetitia auf dem Arm, möchte bei Gabriele Barasi im Starnberger Herrenausstatter Klöpfer ein Hemd umtauschen.

(Foto: Arlet Ulfers)

In den Geschäften des Landkreises werden nur wenige Weihnachtsgeschenke, die nicht gefallen, umgetauscht

Von Otto Fritscher, Starnberg

Das große Umtauschfieber nach den Feiertagen ist in den Geschäften des Landkreises Starnberg offenbar ausgeblieben. "Ein paar Gläser, die nicht gefallen haben, sind umgetauscht worden, sonst nicht viel", sagt Gerald Funk, Geschäftsführer des Haushaltswarengeschäfts "Cucinella" in Starnberg. Eine Aussage, die viele Händlerkollegen im Landkreis teilen. "Es ist sehr gezielt gekauft und geschenkt worden", erklärt Funk.

Dies gilt offenbar auch für andere Branchen. "Bis jetzt sind nicht viele Kunden gekommen, um etwas zurückzugeben", berichtet Gabriele Barasi, Mitarbeiterin beim Starnberger Herrenausstatter Klöpfer. Lediglich ein Hemd und ein Schal seien umgetauscht worden. Oft kämen die Kunden aber erst im neuen Jahr, denn was die Umtauschfrist angehe, zeige man sich bei Klöpfer kulant. Auch nur wenige Gutscheine sind bisher eingelöst worden - im Vorweihnachtsgeschäft waren aber deutlich mehr Gutscheine gekauft worden als in den Vorjahren. "Wenn man sich die Kleidung selbst aussuchen kann, dann stimmt die Größe und gefällt die Farbe", sagt Gabriele Barasi. Im Lauf der nächsten Wochen werden auch die Starnberger vermutlich ihre Gutscheine in Kleidung einwechseln.

Auch im Sportgeschäft von Milko Lier herrscht "business as usual". "Die Leute haben sich vor den Feiertagen Gedanken gemacht, was sie verschenken wollen", ist auch Lier überzeugt. Im Lauf dieser Woche seien lediglich Laufschuhe umgetauscht worden, die die falsche Größe hatten. "Insgesamt vielleicht zehn Teile, das ist nicht viel", schätzt Lier. "Die Umtauscherei hält sich im Rahmen", heißt es auch bei Intersport Thallmair in Tutzing. Hier wie dort führt man dies auf gute Beratung zurück.

Noch gar nichts ist im "Wunderland" umgetauscht worden, wie das kleine Geschäft für Babyausstattung und Spielzeug in Starnberg heißt. "Ich weiß auch nicht, warum, übers Jahr wird bei uns mehr umgetauscht als jetzt nach Weihnachten", sagt Sandra Gschwind. Und sie macht auf ein Problem aufmerksam, das gerade in ihrer Branche immer virulenter wird: Das Internet wird nicht nur zur Konkurrenz, sondern zur existenziellen Gefahr für kleine Geschäfte. "So billig wie im Netz können wir gar nicht sein", sagt Gschwind. Rechtlich gesehen ist ein Einzelhändler nicht verpflichtet, ein Geschenk, das nicht gefällt, zurückzunehmen. Allerdings gehört es zum guten Ton, sich kulant zu zeigen und die Kunden an den Laden zu binden. Nun hofft der Einzelhandel auf das Nachweihnachtsgeschäft. "Bis jetzt liegt es leicht über dem Niveau des Vorjahres", sagt Gerald Funk. Denn jetzt könne man viel entspannter einkaufen als im Weihnachtsstress.

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