Undosa:Gesperrt und kontrolliert

Starnberg: Undosa Parkplatz

Kaum ist die Schranke oben, schon sind die Autos drin: Die Stadtverwaltung will die Seepromenade im Bereich des "Undosa" künftig schärfer überwachen.

(Foto: Nila Thiel)

Die Stadt will den vielen unberechtigten Parkern auf der Seepromenade Einhalt gebieten

Von Peter Haacke, Starnberg

Als Location für allerlei Veranstaltungen ist das Starnberger "Undosa" wohl unübertroffen. Nachtschwärmer und Partyfreunde kommen von weither angereist, um sich bei Sommerfesten, Mottopartys, Ü30-Feten oder privaten Feiern zu vergnügen. Doch die Ausschweifungen am Ufer des Starnberger Sees haben auch ihre Schattenseiten: Die Promenade, die eigentlich Fußgängern und Radfahrern vorbehalten sein sollte, wird in schöner Regelmäßigkeit befahren und auch zugeparkt.

Die Stadtverwaltung will diesem Wildwuchs nun entschieden Einhalt gebieten. Seit Jahren schon ist das Thema ein stetes Ärgernis, dem aber offensichtlich kaum beizukommen ist. Abgesehen vom jederzeit einfahrtsberechtigtem Lieferverkehr, der das "Undosa", zwei Kioske sowie ein Café am Seespitz versorgt, sind hinter der Schranke lediglich fünf Stellplätze für den Wirt und seine Frau, den Inhaber des Undosa, einen Transportwagen sowie einen Mieter vertraglich vereinbart. Zusätzlich sind 13 Stellplätze vor der Schranke für Undosa-Besucher ausgewiesen, im Winter darf von November bis März sogar bis 3 Uhr morgens auf der Seeseite der Pollerreihe geparkt werden. Doch in der Praxis wird - insbesondere hinter der Schranke - geparkt, wie es passt: Sobald die Schranke geöffnet ist, missverstehen Autofahrer dies als Einladung zur Einfahrt. Und wer vor verschlossener Schranke stand, konnte sie bislang mittels eines simplen Dreikantschlüssels, den es in jedem Baumarkt gibt, öffnen.

Doch damit ist es nun vorbei. Die Schranke ist nur noch über die Telefonanlage im Büro des Undosa zu öffnen. Allerdings bleibt eine Schwierigkeit: Angesichts der Vielzahl von Einfahrtsberechtigten ist kaum nachprüfbar, welche fünf Fahrzeuge vor dem Undosa und wo genau sie stehen dürfen. Die Lösung: Mit einhelligem Segen des Haupt- und Finanzausschusses will die Stadtverwaltung nun exakt fünf "legale" Stellplätze markieren und nicht berechtigtes Parken - auch von "Lieferanten ohne erkennbare Liefertätigkeit" - konsequent ahnden. Sind die Stellplätze belegt, geht nichts mehr. Und bei Veranstaltungen könnte die Seepromenade vom Unteren Seeweg an komplett gesperrt werden.

Ob Markierungen und Beschilderungen den gewünschten Effekt haben, wird sich nach dem Sommer 2017 zeigen. "Ich kann nicht versprechen, dass alle Besucher des Undosa das begreifen oder begreifen wollen", sagte Bürgermeisterin Eva John, die überdies keinen Konflikt zwischen Lieferverkehr und Fußgängern erkennen mag und daher auch keine zeitliche Begrenzung des Lieferverkehrs anstrebt. Ende 2017 will man die Erfahrungen mit der Neuregelung, die zeitnah umgesetzt werden soll, erneut widmen. Und wenn es trotzdem nicht läuft? "Dann muss man sich mit dem Vertragspartner Gedanken machen", sagte John.

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