Starnberg:Freude und Ratlosigkeit

Starnberg

Erschrockene Gesichter gibt es bei (v.l.) Altlandrat Heinrich Frey, seinem Sohn Stefan Frey und der CSU-Landtagsabgeordneten Ute Eiling-Hütig.

(Foto: Arlet Ulfers)

Zum Glück gibt es im Landratsamt ein üppiges Buffet. Zum Trösten und Feiern

Von Carolin Fries, Starnberg

Die ersten Jubelschreie des Abends sind von den Liberalen zu hören: Kurz nach 18 Uhr, als die ersten Hochrechnungen über den Bildschirm im Sitzungssaal des Starnberger Landratsamtes laufen, stoßen Rainer Hange und Sigrid Friedl-Lausenmeyer an. "Boah", sagt die FDP-Bezirksrätin aus Feldafing. 10,5 Prozent im Bund, zehn Prozent in Bayern heißt es da. "Das ist einmalig." Und auch Sieglinde Knöchner, ehemalige Sprecherin der Linken im Landkreis, ist in Rotweinstimmung. Neun Prozent versprechen die Prognosen, da ist das Gesicht ein einziges Lachen.

"Ratlos" ist derweil das Wort, das die CSU-Kreisvorsitzende Stefanie von Winning gleich mehrmals benutzt. Ihr Fokus liegt vor allem auf dem Ergebnis der Alternative für Deutschland (AfD) und deren 13,5 Prozent - darunter viele potenzielle Unions-Wähler. "Die Stimmung an den Infoständen war gut, offenbar sprechen die nicht mehr mit uns", sagt sie. Frustriert ist auch der SPD-Direktkandidat aus dem Wahlkreis, Christian Winklmeier aus Gilching vom Bundestrend. Da helfen auch die Fleischpflanzerl und Schnitzel vom Buffet nicht. "Es trifft mich sehr, weil ich stark hinter Martin Schulz stehe." Er hatte am Morgen die Spuren des Wahlkampfs beseitigt, das Auto ausgeräumt und geputzt, den Tag mit Freundin Kerstin verbracht, "ganz gemütlich". Ebenso Michael Kießling, der ebenfalls mit seiner Freundin ins Landratsamt gekommen ist. Was hatte Landrat Karl Roth zur Begrüßung gesagt: "Wenn die Stimmung nicht so gut ist: Alkohol haben wir auch." Es war dann anders: Getrunken haben die Sieger dieses Wahlabends.

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