Radverkehr in Starnberg:Forsch und gefährlich

Radverkehr in Starnberg: Radler geraten oft in gefährliche Situationen.

Radler geraten oft in gefährliche Situationen.

(Foto: Stefan Rumpf)

Die Polizei will wegen stetig steigender Unfallzahlen Radfahrer stärker ins Visier nehmen

Von Christian Deussing, Starnberg

Wenn das Wetter besser wird, sind gleich wieder viele Radfahrer in der Starnberger Region unterwegs - darunter auch immer mehr Pedelecs. Die Geschwindigkeit dieser Räder mit Elektroantrieb wird aber von Autofahrern und Fußgängern oft unterschätzt, hat die Starnberger Polizei beobachtet. Ans lautlose Tempo dieser Radfahrer müsse man sich wohl erst noch gewöhnen, hieß es dazu unlängst in einem Pressegespräch zur Verkehrsstatistik. Demnach gab es in Starnberg, Berg, Pöcking sowie Feldafing und Tutzing im Vorjahr 82 Fahrradunfälle mit 88 verletzten Personen. Dabei waren auch Fußgänger auf Gehwegen angefahren worden.

Bei mehr als 50 Prozent der Fälle hätten die Radfahrer den Unfall verursacht, zum Beispiel durch "Verkannten oder zu starkes Bremsen", berichtete Johannes Bauer, Verkehrsexperte der Starnberger Polizei. Auch die Herrschinger Polizisten haben das unfallträchtige Verhalten von Radfahrern verstärkt im Visier. Dazu gehörten das Fahren auf der falschen Seite, Vorfahrt missachten, bei Rot über die Kreuzung zu fahren oder Alkohol am Lenker, was oft zu Stürzen führt. Polizeioberkommissar Max Kienberger weiß von Beschwerden, dass Radler "oftmals zu knapp und forsch vorbeifahren". Das sei gefährdend und gefährlich.

Im Herrschinger Inspektionsgebiet ereignete im Vorjahr 48 Unfälle mit Radfahrern. 33 Personen wurden hierbei verletzt, 13 davon schwer. Auch heuer haben sich schon etliche Unfälle mit Radfahrern ereignet. Die Tendenz sei seit einigen Jahren steigend, berichtet die Polizei Herrsching. Sie will deshalb auch genauer prüfen, ob die Fahrräder verkehrssicher sind.

Alarmiert ist ebenso die Polizei in Planegg, in deren Gebiet offenkundig immer mehr Radler verunglücken. Im vergangenen Jahr ist die Unfallzahl um 20 Prozent gestiegen, registriert wurden unsgesamt 72 Unfälle. Zum Dienstbereich der Plangger Beamten gehören auch Stockdorf, Krailling, Gräfelfing und Neuried.

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