Auf dem Starnberger See kämpfen die Fischer, im Schloss die Ritter. Vogelkundler sind in Seewiesen zu treffen, Italiener in Gilching. Im Fünfseenland ist auch am kommenden Wochenende wieder einiges geboten. Eine kleine Auswahl:
Der blühende Schlossgarten hoch über Starnberg bietet die Kulisse für einen Renaissancemarkt, der an diesem Freitag beginnt. Bis zum Sonntag ist dort altes Handwerk zu sehen, Händler verkaufen ihre Waren, es gibt einen Schaukampf mit Schwertern, ein Falkner lässt seine Vögel fliegen, und es wird viel musiziert. So trägt der Trachtenverein im Schlosshof am Freitag von 20 Uhr an das Burghofsingen aus. Am Samstagabend erklingen dort Songs des "Britischen Orpheus". Der Eintritt kostet an den beiden Abenden regulär zwölf Euro, mit Ermäßigung acht Euro. Zum Abschluss am Sonntag tritt Udo Wachtveitl als Erzähler zusammen mit den beiden Gitarristen Christian Gruber und Peter Maklar auf. Das Markttreiben beginnt am Samstag und Sonntag jeweils um 11 Uhr.
Drunten auf dem Seen treten derweil Berufsfischer auf wackligen Booten im Zweikampf gegeneinander an. Ein guter Gleichgewichtssinn und eine Portion Skrupellosigkeit sind von Vorteil beim Prinzregent-Luitpold-Fischerstechen. Am Sonntag beginnt um 12.30 Uhr das Turnier vor der Promenade beim Restaurant Undosa. Dieses Spektakel, das der Trachtenverein zusammen mit der Fischereigenossenschaft Würmsee regelmäßig ausrichtet, ist nur alle fünf Jahre zu sehen. Der Brauch geht zurück bis in die Zeit des Mittelalters Der Kampf auf dem Wasser stelle "hohe Anforderungen an die Fahr- und Ruderkünste der Schiffleute", heißt es in der Ankündigung der Trachtler. Die Kombattanten versuchen, sich möglichst lange auf einem 70 Zentimeter langen und 26 Zentimeter breiten Brett zu halten und den Gegner mit einer Lanze ins Wasser zu schubsen. Franz Herzog von Bayern übernimmt die Schirmherrschaft und vergibt einen Ehrenpreis für den Sieger. Kultus-Staatssekretär Georg Eisenreich kündigt sein Kommen an, um ein Grußwort zu sprechen. Einlass ist von 11 Uhr an. Der Eintritt kostet fünf Euro. Die Preisverleihung findet gegen 17 Uhr statt.
Die Festa Italiana auf dem Gilchinger Marktplatz beginnt an diesem Freitag um 16 Uhr. An mehreren Ständen werden dort Getränke und italienische Spezialitäten verkauft. Vize-Bürgermeister Martin Fink kommt um 17 Uhr zur offiziellen Eröffnung, ehe die Band Musica Ribelle auftritt. Mit einer Tanz- und Kampfperformance geht es am Samstag um 14 Uhr weiter; später tritt die Gilchinger Blaskapelle auf. Zum Weißwurstfrühstück am Sonntag spielt von 11 Uhr an die Seefelder Blaskapelle. Der Spielmannszug tritt um 17.30 Uhr auf. Außerdem gibt es ein Kinderprogramm mit Karussell, Wurfbude und Clowns auf Stelzen. Mit italienischen Klassikern wird Gabriele Ricci das Fest ausklingen lassen.
Wer ein Faible für Vogelkunde hat, findet am Samstag beim Max-Plack-Institut in Seewiesen interessante Angebote. Von 10 bis 16 Uhr gewähren die Ornithologen Einblicke in ihre Arbeit, bieten Besichtigungen von Labors und Volieren, Werkstätten und Windkanal an. "Forschung, die beflügelt", lautet das Motto. Bei Vorträgen im Halbstundentakt können die Besucher zum Beispiel erfahren, wie Vögel im Flug schlafen oder wie sie singen lernen. In vier Zelten präsentieren sich Abteilungen und Forschungsgruppen des Instituts. Doktoranden führen Kinder an sechs Ständen mit Spielen und Experimenten in die Welt der Wissenschaft ein. Außerdem ist eine Ausstellung über den Forschungsstandort Seewiesen zu sehen.