Starnberg:Fakten zum B2-Tunnel

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Im Tunnel könnten rund 18000 Autos täglich unter der Erde verschwinden. Das wäre eine Entlastung für die Bundesstraße 2.

(Foto: SZ Grafik)

Der Bau könnte schon 2020 beginnen

Aktuelle Prognosen rechnen auf der Bundesstraße 2 in Starnberg künftig mit rund 40 000 Fahrzeugen täglich. Mit dem B2-Tunnel könnten etwa 18 000 Autos unter der Erde verschwinden. Kosten in Höhe von 159 Millionen Euro übernimmt der Bund, drei Millionen verbleiben bei der Stadt. Der Tunnel erstreckt sich inklusive Rampen auf eine Länge von 2180 Metern von der Münchner Straße (Höhe McDonald's) bis zur Weilheimer Straße (Höhe Franz-Heidinger-Straße). Weitere Zu- oder Abfahrten sind nicht vorgesehen.

Geplant sind für beide Richtungen jeweils eine Fahrspur mit 3,75 Meter Breite; hinzu kommen Not-Gehwege (je ein Meter) und jeweils zwei Nothaltebuchten. Sechs Notausstiege im Abstand von maximal 300 Metern führen über Winkel- oder Rundtreppenhäuser ins Freie. Um den nördlichen Einfahrtsbereich des Tunnels herum gibt es je zwei Fahrspuren Richtung Stadt sowie zur Autobahn A 952. Im südlichen Einfahrtsbereich soll es jeweils eine Fahrspur stadteinwärts und -auswärts um die Tunnelrampe herum geben.

Fußgänger und Radfahrer sollen die B2 auf Höhe Gautinger Straße und beim Landratsamt mittels Bedarfsampeln überqueren. Von der Gautinger Straße aus wäre ein Linksabbiegen (Richtung Autobahn) nicht mehr möglich. Stattdessen soll der stadtauswärts fahrende Verkehr über einen Durchstich am Ende der Petersbrunner Straße zur B2 gelangen. Die erforderlichen Grundstücke müssen noch erworben werden; notfalls wäre eine Enteignung mit Wertausgleich möglich. Die übrigen Verkehrsbeziehungen auf der alten B2 bleiben erhalten. Bisherige Staatsstraßen können zu Gemeindestraßen abgestuft werden; der Gestaltungsspielraum hierfür läge dann allein bei der Stadt. Auf der Hauptstraße gibt es keine Behinderungen

Sollte Starnbergs Stadtrat dem Tunnel zustimmen, könnte der Bau voraussichtlich 2020 beginnen. Der Tunnel würde zunächst aus südlicher Richtung unterirdisch mittels einer Bohrmaschine auf einer Länge von etwa 1700 Meter "bergmännisch" unter geologischer Begleitung vorangetrieben. Setzungen an der Oberfläche werden durch "Hebungsinjektionen" ausgeglichen. Für die verbleibenden Arbeiten muss während der Bauzeit mit schmaleren Fahrspuren sowie Behelfsfahrbahnen gerechnet werden.

Das Staatliche Bauamt Weilheim rechnet mit einer Gesamtbauzeit von acht Jahren, vier davon allein für den Tunnel. Der Zeitbedarf für Grunderwerb, Ausbau der Münchner Straße bis Bahnbrücke, Spartenverlegungen, Durchstich Petersbrunner Straße, Planung der Grundwasserdüker, Baureifeplanung und Ausschreibung Tunnel sowie die Lieferzeit für die eigens zusammengesetzte Tunnelbohrmaschine wäre bis Ende 2019. Im Vorlauf erfolgt die Prüfung vorhandener Unterlagen auf Aktualität, die Gespräche mit Bahn und anderen Beteiligten werden wieder aufgenommen. Der B2-Durchgangsverkehr könnte demnach frühestens 2025 durch den Starnberger B2-Tunnel fahren.

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