S chondorfKlein aber fein: Das Motto mag abgedroschen klingen, passt aber einfach zu gut. Das erfrischend unkonventionelle und kommerzfreie Sammersee-Festival hat längst Kultcharakter, ist aber mit etwa 2500 Besuchern ein Geheimtipp geblieben - größer will man auch gar nicht werden. Was da nun am Freitag und Samstag bereits zum neunten Mal im Schondorfer Strandbad Forster stattfindet, bietet nicht nur ein buntes Musikprogramm direkt am See. Genauso wichtig wie der Spaß ist den jungen Organisatoren vom Ammersee ein gutes Gewissen: Ein Klimaschutzkonzept mit Ökostrom und Kompensation des CO₂-Ausstoßes gehört ebenso zum Festival wie Barrierefreiheit. Und schließlich spendet der gemeinnützige Verein "Sammersee" den trotz moderater Eintrittspreise erzielten Überschuss für soziale Zwecke, 2014 wurden 4300 Euro übergeben. Heuer wird neben dem Verein "Gemeinsam" das Netzwerk Asyl Ammersee-West unterstützt.
Das Programm bietet 22 Acts auf zwei Bühnen, es beginnt am Freitag um 16 Uhr: Opener sind Rapid, "All-Star-Projekt" der Münchner Skaszene. Weiter geht es unter anderem mit den Indie-Rockern Kandinsky, der zehnköpfigen Rap- und Reggaeband Der Jungbrunn und The Nobody Circus: Das Quartett vom Ammersee spielt akustischen Folk, Country und Balkan. Ein Höhepunkt könnte das Gastspiel der Whiskey Foundation von 22.45 Uhr an werden: Die Münchner Bluesrock-Traditionalisten durften gerade die Tournee von AC/DC als Vorband begleiten. Am Samstag dominieren Local Heroes: Batty Brew, The JM Project, The Downfall und T he Vibesbuilder haben sich alle am Ammersee gefunden. Zudem wird das Good God Organ Trio erwartet: Die Würzburger Funk-und Soul-Combo hat sich mit Saxofonist Lorenz Bergler verstärkt. Abends präsentieren The Capitols Indie-Rock mit Flötentönen, und die neun Mann von Orange Fizz laden zur Funk-Soul-Party mit Frontfrau Matthäa Gerner ein, bevor das DJ-Duo Treibgut bis zum frühen Morgen Electro auflegt.