Starnberg:Energie und Geld sparen

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Projektgruppe "Ökoprofit Energie" stellt sich Herausforderungen

Von Christiane Barth, Starnberg

Ökologisch arbeiten und trotzdem den Profit erhöhen? Fünf Unternehmen aus den Landkreisen Starnberg und Weilheim-Schongau wollen sich dieser Herausforderung stellen: Sie bilden heuer die Projektgruppe "Ökoprofit Energie", die ihre Arbeit nun aufgenommen hat. Ziel des Projekts der Landkreise Starnberg, Weilheim-Schongau und Bad Tölz-Wolfratshausen ist es, die Zahl der ökologisch arbeitenden Unternehmen zu vergrößern und die Energiewende voranzubringen. Unternehmen für das Projekt zu begeistern, sei aber nicht immer leicht.

"Die Betriebe machen sich wahnsinnig viel Arbeit, es kostet Geld, Personal und Engagement", sagte Landrat Karl Roth bei der Auftaktveranstaltung im Landratsamt. Umso erfreulicher sei es, dass Heine Optotechnik aus Herrsching, Reichart Logistik aus Gilching, Ruag Deutschland aus Weßling, der Verband Wohnen im Kreis Starnberg und das Klinikum Penzberg bereit sind, an Energieverbrauch und Energieeffizienz zu arbeiten.

Dahinter steckt aber nicht nur die Überzeugung, Ökologie und Ökonomie verbinden zu wollen. Beweggrund für die Teilnahme ist vielmehr die Energieauditpflicht - ein Gesetz, das große Unternehmen dazu verpflichtet, bis zum 5. Dezember und danach alle vier Jahre Energieaudits - also Untersuchungsverfahren, die überprüfen, ob die geforderten Standards erfüllt sind - durchzuführen. So gestand Kathrin Huber von Heine Optotechnik: "Das bis Dezember geforderte Audit ist leider unsere Hauptmotivation." Trotzdem könne der Betrieb vor allem in den Bereichen Maschinen und EDV noch einiges verbessern. "Wir sind zwar keine Umweltsünder und haben schon immer darauf geachtet, dass die Energie nicht zum Fenster rausgeschmissen wird, aber wir können noch konkreter darauf eingehen", sagte sie.

Welche Maßnahmen im Einzelfall sinnvoll sind, wird im Laufe des Projekts mit Workshops und Beratungen vor Ort ermittelt - laut Huber ein Vorteil von Ökoprofit: "Unterstützung und Austausch machen es einfacher als alleine daran zu arbeiten." Die Zahlen, die Jörn Peter, Geschäftsführer der Firma Arqum, die das Projekt begleitet, vorstellte, stimmten die Teilnehmer jedenfalls zuversichtlich: Von 1998 bis 2008 haben die beteiligten Betriebe deutschlandweit insgesamt drei Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid und 448 Millionen Euro eingespart, pro Unternehmen seien es etwa zehn- bis fünfzehntausend Euro.

© SZ vom 11.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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