Starnberg:Eine Kämpfernatur

Beim Requiem für Josef Ambacher würdigen die Redner die Verdienste des Verstorbenen für Starnberg und den Schützensport.

Wolfgang Prochaska

- Mehr als 1000 Trauergäste haben am Donnerstag in der Starnberger Stadtkirche St. Maria vom Präsidenten des Deutschen Schützenbundes, Josef Ambacher, Abschied genommen. Das Requiem zelebrierte Pfarrer Werner Haas, der in seiner Würdigung den Verstorbenen "einen Kämpfer vor dem Herrn" nannte. Josef Ambacher war am vergangenen Samstag in einer oberbayerischen Klinik mit 71 Jahren gestorben. Wie beliebt der Starnberger war, zeigte auch die Zahl der Schützen, die Fahnenabordnungen an den Starnberger See geschickt hatten: Gut 100 Schützengruppen - darunter auch aus Hessen, Franken und Tirol - zogen in die Kirche ein - ein würdevolles Bild, das dem engagierten Schützen Ambacher sicher gefallen hätte.

Trauergottesdienst für Josef Ambacher

Mehr als 100 Fahnenabordnungen schickten die Schützengaue zum Requiem für Josef Ambacher in der Starnberger Stadtpfarrkirche, vor der zahlreiche Kränze standen.  Foto: Fuchs

(Foto: Sta Franz Xaver Fuchs)

Gekommen waren auch Landrat Karl Roth, der Starnberger Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger, Bezirkstagspräsident Josef Mederer und Herzog Franz von Bayern. Der Deutsche Schützenbund war mit Ambachers Stellvertreter, Heinz-Helmut Fischer vertreten. Die Polit-Prominenz übte sich hingegen in Zurückhaltung: Die Polizei, die sich vor dem Kirchenportal aufgestellt hatte, wartete vergeblich auf einen Minister. Dennoch zeigte man sich beim Schützengau Starnberg zufrieden mit der Anteilnahme. Andreas Lechermann, dritten Gauschützenmeister, meinte: "1000 Trauergäste sind viel für einen Tag unter der Woche." Schon am Vormittag war der Verstorbene auf dem Starnberger Friedhof in aller Stille beerdigt worden.

Pfarrer Haas ging noch einmal auf die "Persönlichkeit" des Verstorbenen ein. "Josef Ambacher hatte eine Kämpfernatur. Wenn er etwas ins Visier genommen hat, dann wurde es ein Treffer." Haas erinnerte auch daran, dass Ambacher 25 Jahre lang der Kirchenpfleger von St. Maria war und sich stets sozial engagiert habe. Starnberger Bürgermeister Pfaffinger würdigte den Verstorbenen wegen seiner "Geradlinigkeit". Er ging auch auf die enge Freundschaft zwischen Ambacher und dem im April gestorbenen, früheren Stadtpfarrer Konrad Schreiegg ein. Es war ein sehr emotionaler Moment, denn Pfaffinger sagte: "Fast könnte man meinen, dass der eine nicht ohne den anderen sein wollte."

Das Wirken des Starnbergers im Schützensports würdigten in ihren Reden unter anderem Prinz Andreas zu Sachsen-Coburg und Gotha als Protektor und der Vizepräsident des Schützenbunds, Heinz-Helmut Fischer. Ambacher habe die "Mitarbeiter motivieren" können und "dank seiner Durchsetzungskraft" wurden viele Weltmeisterschaften nach Deutschland vergeben.

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