Starnberg:Ein kreativer Prozess

Zwei Bands aus dem Fünfseenland treten auf dem Seaside-Festival am Samstag auf. Die einen haben sich dem Punkrock verschrieben, die anderen legen sich nicht auf einen Stil fest.

Lenka Jaloviecova

Das Seaside Festival am Jugendzentrum Nepomuk beginnt am heutigen Abend mit drei DJ-Auftritten. Am Samstag treten sieben Bands aus ganz Deutschland auf der Openair-Bühne auf (Einlass ab 14.30 Uhr), darunter "The Mofos" und "Soundwise". Zwei Bands aus dem Landkreis Starnberg, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch etwas haben sie gemeinsam, und zwar nicht nur den Live-Auftritt beim "Welcome to the Seaside"-Festival, sondern vor allem den Spaß an der Musik.

Gauting  Band 'The Mofos'

Gauting Band 'The Mofos' Gauting, Band 'The Mofos', v.l. Daniel Sölch (Sölch), Dominik Wernet (Domo), Niels Lange (Mozart), Leo Zimmermann (Leo), Philipp Nicolaus (Grieche) . Foto: Georgine Treybal

(Foto: Georgine Treybal)

The Mofos" setzen auf Punkrock mit Ska-Elementen. Wobei Dominik, der Gitatrist der Band, zugibt, dass "das mit den Genres nicht so genau genommen wird", und Sänger Niels schmunzelt: Er habe die Band auch schon in die Kategorie Rock&Pop gezwängt, nur um auftreten zu dürfen. Genau das wollen die fünf Jungs nämlich: So viel auftreten wie nur möglich. Ihre Lieder in englischer Sprache komponieren sie selbst.

The Mofos gibt es seit zwei Jahren. Kennengelernt haben sich Niels Lange (21), der gleichaltrige Schlagzeuger Leonard Zimmermann, Philipp Nicolaus (17, Gitarre), Dominik Wernet (20, Gitarre) und Daniel Sölch ( 21, Bass) am Gautinger Gymnasium. Seitdem bestimme die Musik ihr Leben, erzählt Niels. Dominik und Philipp waren von Beginn an dabei, dann kamen die anderen dazu. "Dabei wollte mich Dominik anfangs nicht dabei haben", beschwert sich Niels. Bassist Daniel gilt als Wunderkind: "Er spielt besser Gitarre als alle anderen und beherrscht auch Saxofon und Schlagzeug", berichtet Gitarrist Dominik. In der Band muss er aber den Bass spielen.

Der Auftritt im Münchener Backstage-Werk vor 400 Menschen sei eines der Highlights gewesen, schwärmen die junge Musiker. Gespielt haben sie auch schon in Köln und Donau-Wörth. Ende des Jahres wollen sie ein Album aufnehmen, denn Songs haben sie nun genug. Die bekanntesten seien Deaf&Blind und Rebel Heart. Präsentieren werden sie ihr Song-Repertoire als Opener beim morgigen Auftritt von 15 Uhr an.

Musikalisch hervorstechen will aber auch die Konkurrenz aus Starnberg, die Band "Soundwise". Die vierköpfige Band, die sich 2010 in Starnberg kennenlernte, ist überzeugt davon, dass es diesmal besser laufen wird als im vergangenen Jahr. "Da waren wir die ersten, und der Veranstalter hatte eine falsche Uhrzeit veröffentlicht. Eine Stunde vorm offiziellen Beginn spielten wir dann vor circa 20 Menschen", erzählt Sänger und Gitarrist Thorsten Schilling (23). Soundwise - das sind auch Samuel Fiegler (20, Bass), Benjamin Seifert (27, Gitarre) sowie Killian Schnell (21, Schlagzeug) der die Band demnächst wegen eines Auslandsaufenthalts verlassen wird. Nach dem Auftritt am Starnberger Jugendzentrum haben sie erst einmal keine Auftritte mehr geplant. "Wir müssen erst einen Drummer finden", sagt Samuel, der auf Krücken zur Probe humpelt: "Ein Bänderriss vom Fußballspielen ", erklärt er.

Vom Proben hält der Unfall den 20-Jährigen aber nicht ab. Er macht gerade eine Ausbildung zum Gitarrenbauer. Nebenbei hilft er als Bassist in anderen Bands aus. Er ist übrigens nicht der einzige, der auch in anderen Formationen spielt. Alle Soundwise-Mitglieder haben neben Studium oder Ausbildung auch noch andere Musikprojekte. Aber Soundwise sehen sie als ihren "Stamm".

Ihr Stil ist jedoch keineswegs eindeutig. "Wir sehen die Songs als kreativen Prozess und wollen mit einer alternativen, modernen Richtung herausragen", sagt Fiegler. So kommt es oft vor, dass einer von ihnen ein Lied komponiert. Ein anderer hat eine neue Idee und der Song wird verändert. Am Ende hat er einen Hauch von Rock, Blues und Folk in sich.

Die Namensgebung bereitete der Gruppe auch einige Kopfschmerzen. "Eine verzweifelte Suche", gibt Gitarrist Seifert zu, die am Ende durch eine "Eingebung" beendet wurde. Das Konzert beim Straßenfest in Maising vor rund 500 Besuchern zählt zu ihren größten Auftritten. "Wir sind ehrgeizig und wollen uns musikalisch weiterentwickeln", sagt Sänger Thosten Schilling. Einmal in der Woche proben die vier. Das wichtigste ist ihnen, miteinander schöne Musik zu machen - und das noch möglichst lange. Wer die Band erleben will, sollte am Samstag um 16 Uhr zum Seaside-Festival kommen.

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