Starnberg:Die Neue im Schloss

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Daniela Ötvös leitet nun das Finanzamt in Starnberg. Dort werden jährlich 760 Millionen Euro Steuereinnahmen verwaltet.

Peter Haacke

Das Starnberger Schloss hat nun auch offiziell eine neue Herrin: Mit einem knapp zweistündigem Festakt im Rathaus ist am gestrigen Donnerstag Regierungsdirektorin Daniela Ötvös als neue Leiterin des Finanzamtes Starnberg vorgestellt worden. Die 47-Jährige hat am 1. März als Nachfolgerin von Michael Dubber, der bereits Ende November 2011 in Ruhestand gegangen war, die Amtsgeschäfte übernommen. Rund 150 Gäste - darunter Behördenleiter, Ministerialräte, Steuerberater und Finanzexperten, in der Mehrzahl aber Mitarbeiter des Finanzamtes - bildeten den würdigen Rahmen der Veranstaltung. Grußworte zum Amtswechsel überbrachten Starnbergs Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger, Landrat Karl Roth, Reimund Mader als Vizepräsident der Steuerberaterkammer München und Georg Pantele, stellvertretender Vorsitzender des Personalrats am Finanzamt Starnberg.

Die neue Leiterin des Starnberger Finanzamts Daniela Ötvös mit ihrem Vorgänger Michael Dubber (rechts) und Reinhard Heger. Foto: Treybal (Foto: Georgine Treybal)

Gleichwohl mussten sich die Anwesenden zunächst etwas gedulden, denn Reinhard Heger, Vizepräsident des Bayerischen Landesamts für Steuern, hatte bei seiner rund dreieinhalbstündigen Anreise per Auto aus Nürnberg nicht mit verstopften Straßen gerechnet. Er habe sich angesichts seiner Verspätung nicht als "King of the road" gefühlt, sagte Heger in Anspielung auf ein Lied, das zuvor vom achtköpfigen Amtsensemble der Starnberger Behörde zur Begrüßung vorgetragen worden war. In seiner Festansprache würdigte er die vielfältigen Aufgabenbereiche und Schwierigkeiten der bayerischen Finanzämter. Speziell in Starnberg sei die Situation geprägt von einer "überdurchschnittlichen Fluktuation", der man landesweit durch eine Ausbildungsoffensive begegnen wolle. Und noch eine Neuigkeit gab es: Die Behörde in Starnberg wird voraussichtlich 2014 ihre Finanzkasse verlieren, die fortan in Fürstenfeldbruck ihren Sitz haben soll.

Ausgiebig würdigte Heger die Leistungen von Michael Dubber, der die Leitung des Starnberger Finanzamtes im September 2006 übernommen hatte. Er hat sich nach seiner Verabschiedung aus dem Amt als Rechtsanwalt selbständig gemacht - Fachgebiet Insolvenzverwaltung. Seine Nachfolgerin Daniela Ötvös, gebürtige Hamburgerin und Mutter zweier Töchter (22 und 16), lebt mit ihrem Lebenspartner in Eichenau. Nach Jura-Studium, Referendariat am Oberlandesgericht und Erfahrungen bei der Staatsanwaltschaft wechselte sie schließlich zur Oberfinanzdirektion München, wo sie sich seit dem Jahr 2000 erfolgreich der Steuerfahndung widmete.

In Starnberg leitet Ötvös eine Behörde mit 160 Mitarbeitern, die jährlich ein Steueraufkommen von rund 760 Millionen Euro verwaltet. "Niemand kann so charmant Nein sagen wie Sie", sagte Heger über die neue Amtsleiterin, die sich nun "am schönsten Arbeitsplatz Bayerns" (Pfaffinger) den vielfältigen Herausforderungen stellt. Ötvös indes freute sich über den herzlichen Empfang.

© SZ vom 15.06.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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