Starnberg:Der Tausendsassa

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Albert Luppart erhält den Starnberger Seerosenorden der Starnberger Faschingsgesellschaft Perchalla.

Sylvia Böhm-Haimerl

In dieser Saison bleiben die Faschingsprofis unter sich. Der Seerosenorden, die höchste Auszeichnung der Starnberger Faschingsgesellschaft Perchalla, ging am Faschingsmontag an Albert Luppart, der fast 30 Jahre lang Ober-narr des Pöckinger Faschingsclubs war und aktuell stellvertretender Landrat ist. Der schillernde Kommunalpolitiker reiht sich damit in eine lange Liste bekannter Persönlichkeiten aus Kunst und Politik ein, die diese Auszeichnung bereits erhalten haben, darunter so bekannte Prominente wie Michael Schanze, Leslie Mandoki, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger oder Ilse Aigner. Die Auszeichnung sei ein Beweis dafür, wie sehr die Freundschaft zwischen beiden Faschingsgesellschaften gewachsen ist, sagte Luppart.

Ein Küsschen in Ehren für den Ordensträger: Faschingsprinzessin Martina II. und der neue Träger des Seerosenordens, Albert Luppart, zeigen, wie schön Fasching sein kann. Foto: Treybal (Foto: Georgine Treybal)

Die "Lichtgestalt des hiesigen Faschings" und "oberster Frohsinnverbreiter", wie Ex-Landrat Heinrich Frey den umtriebigen Pöckinger Tausendsassa Luppart in seiner Laudatio nannte, habe sich den Orden zu Recht verdient. Denn der Ehrenpräsident des Pöckinger Faschingsclubs hat neben seinen Beruf als Spendenjäger für die Peter-Maffay-Stiftung sowie seinen politischen Tätigkeiten als Vize-Landrat und Vize-Bürgermeister von Pöcking auch noch zahlreiche Ehrenämter. "Jedenfalls ist er immer im Brennpunkt des Geschehens: Das genießt er, wendig und kommunikativ, wie er ist", erklärte Frey, der auch verriet, dass Luppart schon in den 1980er Jahren als oberstes Karriereziel bayerischer Ministerpräsident angegeben hatte.

Allerding ist Luppart laut Frey auch einer, der kontroversen politischen Debatten, etwa zum Starnberger Tunnel oder zur Seeanbindung, wohlweislich ausweiche. Dies kann man von Perchalla-Ehrenpräsident Robert Weiß nicht behaupten. In seiner Rede fügte er den Wortneuschöpfungen "guttenbergen" und "wulffen" noch "stadtraten" und "starnbergen" hinzu, als Bezeichnung für jahrelanges Debattieren, ohne je etwas zu erreichen.

Ob Verkehr, Hotel Bayerischer Hof oder Kirchplatzgestaltung in chinesischem Marmor mit Sprungschanze: Weiß nahm kein Blatt vor den Mund, wie er die Starnberger Politik beurteilt. Übrigens: Neben Prominenten aus Kultur, Wirtschaft und Sport ist auch der Starnberger Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger als Kandidat für den Seerosenorden ausgeschieden. "Der Kirchplatz muss erst in Ferdl-Plaza umbenannt werden, bevor er den Seerosenorden bekommt", bemerkte Weiß süffisant. Das kann ja noch kommen.

© SZ vom 21.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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