Starnberg:Der Landkreis Starnberg bekommt eine fünfte Brauerei

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Andechs, Stegen, Herrsching, Geisenbrunn: Im Landkreis Starnberg gibt es vier ganz unterschiedliche Braustätten - und bald wird das neue Starnberger Brauhaus in Berg das erste Fass Helles anzapfen.

Von Christine Setzwein, Starnberg

Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Mehr ist nicht drin im Bier, wenn es nach dem Reinheitsgebot gebraut wird. Nur vier Zutaten, und doch gibt es in Deutschland mehr als 1300 Braustätten, die zusammen etwa 5000 verschiedene Biere herstellen. Theoretisch könnte also jeder Bierfreund ungefähr 13,5 Jahre lang jeden Tag ein neues Bier probieren. Im Landkreis Starnberg hat sich in den vergangenen Jahren eine kleine, feine Bierwelt entwickelt. Neben der Andechser Klosterbrauerei produzieren der Mühlfeldbräu in Herrsching, das Ammerseer Brauhaus in Stegen und Braukraft in Geisenbrunn verschiedenste Biersorten weitab vom Allerweltsgeschmack. Bald gibt es einen fünften in der Runde: Das neue Starnberger Brauhaus in Berg wird bald das erste Fass Helles anzapfen.

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Brauender Pilot oder fliegender Brauer wird Mathias Lottes gerne bezeichnet. Der 44-jährige Geisenbrunner hat die kleinste Brauerei im Landkreis - im Keller seines Hauses. Zwei Hektoliter kann er dort herstellen, aber das Bierbrauen macht ihm mittlerweile so viel Spaß, und sein Wai-Zen, India Pale Ale, P.orter oder Max-Q finden so reißenden Absatz, dass er erweitern und in die ehemalige Brennerei in Argelsried umziehen möchte. Der Lufthansa-Pilot hat bei seinen Langstreckenflügen vor allem in den USA Craft-Biere kennengelernt. Warum gibt es davon so wenig im Bierland Bayern, hat er sich gefragt. Und angefangen, selbst zu brauen. Das Rüstzeug hat er sich bei einem Brau- und einem Biersommelier-Kurs geholt. Die Braukraft-Biere gibt es unter anderem in Gauting (Öko und Fair), Germering (Getränke Liebick) und im Biervana in München zu kaufen. ( www.braukraft.de)

Wer das süffige Mühlfelder naturtrübe Helle oder Weißbier genießen möchte, sollte am besten nach Herrsching fahren. Dort, im Mühlfelder Brauhaus, wird es in der Braustube und im schönen Biergarten ausgeschenkt, in Pfandflaschen verkauft, und es wird gut gekocht. In München bieten die Asado-Steakhäuser das Mühlfeder Bier an. Auf 2000 Hektoliter jährlich soll die Brauerei ausgelegt werden, sagt Pächter Hans Kremkow. Im kommenden Jahr soll es dann auch Spezialbiere geben. Geöffnet ist Montag bis Sonntag durchgehend von 11 bis 23 Uhr. ( www.muehlfelder.brauhaus.de)

Vor vier Jahren hat der Mälzer und Brauer Rudolf Fottner die ehemalige Brauerei Stegen wieder zum Leben erweckt und im Gewölbe sein Ammerseer Brauhaus eröffnet. "Echt Ammerseer" heißt die Marke, pro Jahr entstehen in den Sudkesseln etwa 800 Hektoliter Bier. Das Lager hell und das Weißbier gibt es immer, im Bräustüberl wird je nach Saison auch Märzen, Festbier oder Christkindl-Bier ausgeschenkt. Verkauft wird das Ammerseer in Lebensmittel- und Getränkemärkten der Region, von Eching über Utting bis Herrsching und Weilheim. Die Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag und Samstag sowie an Sonn-und Feiertagen von 12 bis 23 Uhr. ( www.ammerseer-brauhaus.com)

Andechs, Stegen, Herrsching, Geisenbrunn: Im Landkreis Starnberg gibt es vier ganz unterschiedliche Braustätten. Bald kommt eine fünfte dazu. (Foto: Arlet Ulfers)

In einer ganz anderen Liga spielen die Benediktiner-Mönche auf dem Heiligen Berg. Die Andechser Klosterbrauerei stellt im Jahr etwa 100 000 Hektoliter Bier her, davon gehen 18 000 bis 20 000 ins Ausland, vor allem in die USA. Seit 2005 ist Alexander Reiss Betriebsleiter und Braumeister. Zur Produktpalette gehören ein helles Voll- und ein Spezialbier, ein helles und ein dunkles Weißbier, ein dunkles Export, ein heller Bergbock, ein dunkler Doppelbock und seit kurzem auch ein alkoholfreies Weißbier. Im Bräustüberl werden allerdings nur das Spezial Hell, der dunkle Doppelbock und das helle und alkoholfreie Weißbier ausgeschenkt. Das Bräustüberl hat ganzjährig von 10 bis 20 Uhr geöffnet.

Im der Andechser Klosterbrauerei und im Mühlfelder Brauhaus werden Brauereiführungen angeboten.

© SZ vom 26.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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