Starnberg:Der Fischer als Naturschützer

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Vieles ist noch so wie früher in der Fischerei, hat Institutsleiter Helmut Wedekind festgestellt. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Eine Ausstellung im Starnberger Museum zeigt bis Oktober viele Aspekte zu dem Thema

Von Louis Kochendörfer, Starnberg

Um die Fischerei im Starnberger See geht es in einer Ausstellung, die am Donnerstag eröffnet wurde. "Wasser - Fische - Menschen. Fischerei und Naturschutz im Starnberger Fünf-Seen-Land", ist der Titel. Noch bis zum 18. Oktober sind Bilder und Grafiken im Museum Starnberger See zu sehen, das Bürgermeisterin Eva John als "modernen Ort der Kommunikation" bezeichnete. "Schon im Jahr 792 stand Fisch auf dem Speiseplan", sagte John bei der Eröffnung und verwies damit auf die erste urkundliche Erwähnung der Fischerei. Der Leiter des Instituts für Fischerei, Helmut Wedekind, sieht die Fischerei als gleichermaßen traditionell wie auch modern an, da sie bis auf kleine Veränderung, wie das Motorboot oder maschinell angefertigte Fischernetze noch so geblieben ist, wie sie seit je her praktiziert wird.

Den Besucher erwartet eine Ausstellung mit vielen Bildern, Originalgegenständen und Fischmodellen. Anhand von Grafiken werden die Verpflichtungen gegenüber dem Naturschutz beleuchtet und es wird dargestellt, wie wichtig nachhaltige Fischerei für die Seen ist. "Die nachhaltige Fischerei liegt im öffentlichen Interesse der Gemeinde", sagte Matthias von Lukowicz vom Deutschen Fischereiverband.

Die Eröffnungszeremonie wurde musikalisch begleitet von Rupert Bopp, der alte Songs eines kanadischen Indianerstammes spielte. Indianern wird nachgesagt, im Einklang mit der Natur zu leben. Die Cree zum Beispiel lebten hauptsächlich vom örtlich ansässigen White Fish und achteten schon damals darauf, dass sie den Fang regulieren, sodass noch genügend Exemplare übrig bleiben, damit die Population erhalten bleibt. Allerdings könne es auch Probleme geben, wenn zu wenig gefischt werde, hieß es. "Wenn noch nie jemand im Starnberger See gefischt hätte, dann würde es jetzt vermutlich mehr Fische als Wasser geben", scherzte die Museumsleiterin Sibylle Küttner.

Und so bilden alle Glieder eine Kette, die schon bei einem einzigen Ausfall, auseinander gerissen würde. In der Ausstellung wird diese Kette durch Informationen über nachhaltige Fischerei, den Lebensraum, gesetzliche Vorgaben sowie über verschiedene Tierarten dargestellt. Außerdem können Jugendliche Quizfragen beantworten.

© SZ vom 17.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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