Starnberg:Der Brandstifter schlägt wieder zu

Die Polizei macht einen Serientäter für weitere Feuer im Kreuzlinger Forst verantwortlich.

Christian Deussing

Starnberg - Die Gräser, Zweige und viele Fichten sind staubtrocken - und dann treibt trotz hoher Waldbrandgefahr (Stufe 4) offenbar ein Brandstifter im Kreuzlinger Forst bei Gauting weiter sein Unwesen. Denn alles deute auf zwei weitere Fällen der Serie hin, sagte ein Sprecher des Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord der SZ. Fast 100 Feuerwehrleute mussten am Mittwochnachmittag eine 2000 Quadratmeter große Fläche zwischen dem Kraillinger Gewerbegebiet (KIM) und Germering sowie einen kleineren Brand nördlich des Gautinger Gymnasiums löschen. Passanten hatten die Polizei alarmiert.

brand in gauting kreuzlinger forst foto: römmler

Seit drei Wochen brennt es immer wieder im Kreuzlinger Forst zwischen Krailling und Germering. Foto: Römmler

Wegen der hohen Warnstufe sind nun auch fliegende Feuermelder in der Luft: Seit dem gestrigen Mittwoch starten zweimal täglich Brandbeobachter und Piloten von der Luftrettungsstaffel Bayern in Königsdorf, um auch über das Fünfseenland zu fliegen und die Lage zu erkunden. Die Crew ist per Funk direkt mit der Integrierten Leitstelle (ILS) in Fürstenfeldbruck verbunden, die im Ernstfall sofort die Feuerwehren alarmieren kann. Man sei ohnehin wegen des bislang unbekannten Brandstifters im Kreuzlinger Forst "sensibilisiert", sagte ILS-Schichtführer Michael Meyr der SZ. Zudem müssten Veranstalter von Osterfeuern laut Polizei den Brandschutz absolut gewährleisten.

Bis Ostermontag sollen diese vorsorglichen Flüge erfolgen, teilte die Regierung von Oberbayern mit. Besonders gefährdet seien Wälder auf leichten, sandigen Böden mit geringem Bewuchs, sonnige Lichtungen und Waldränder. Es dürften in einem Wald oder in weniger als hundert Metern davon entfernt keine "offenen Feuerstätten" errichtet und Pflanzen flächenweise abgesengt werden. Verboten sei es auch, glimmende Utensilien wegzuwerfen oder im Wald zu rauchen, betonte die Bezirksregierung.

Auch die Wälder zwischen Leutstetten und Oberdill sowie Perchting und Drößling sind gefährdet. In diesen Bereichen sei es in den vergangenen Jahren bei Trockenheit immer wieder zu Bränden gekommen, erläutert Starnbergs Kreisbrandrat Markus Reichart. Ein Problem seien heuer im April die "relativ hohen Temperaturen und leichten Winde".

Mit erhöhter Aufmerksamkeit ist Revierförster Michael Schafferhans unterwegs. Er ist zuständig für den 2000 Hektar großen Staatsforst im Gebiet zwischen Andechs und Gauting. Der Revierleiter warnt auch vor Scherben und Flaschen, die wie Brennglas wirkten und Feuer entzünden könnten. Die Behörden warnen zudem davor, Autos auf hohem Gras abzustellen - denn Katalysatoren fingen leicht Feuer.

"Natürlich achten wir nun besonders auch auf die Waldbrandgefahr, können en aber deshalb keine extra Streifen fahren", sagt Norbert Reller, Dienststellenleiter der Starnberger Polizeichef. Es drohten jedenfalls empfindliche Strafen, wenn die Verbote bei der jetzigen Warnstufe missachtet würden. Bei den Veranstaltern zum Beispiel des Gilchinger Osterfeuers am Samstagabend ist sicher keine Brandgefahr zu erwarten. Denn ein großes Löschfahrzeug der Feuerwehr wird bereit stehen. Viele Burschen des Ausrichters, des Brauchtumsvereins, sind zudem bei der Feuerwehr aktiv.

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