Starnberg:Der Allrounder

Medizinaldirektor Dr. Lorenz Schröfl; Medizinaldirektor Lorenz Schröfl

Musste ein neues Büro beziehen: Medizinaldirektor Lorenz Schröfl.

(Foto: Franz Xaxer Fuchs)

Lorenz Schröfl ist der neue Leiter des Gesundheitsamts Starnberg. Der 53-jährige Gautinger bringt viel Erfahrung mit. Er war früher Mediziner in verschiedenen Kliniken und Stabsarzt bei der Bundeswehr

Von Wolfgang Prochaska, Starnberg

Von gebürtigen Bewohnern des Würmtals heißt es, dass es sie in jungen Jahren in die Ferne treibt, aber spätestens wenn die Haare grau werden oder ausfallen, sie Schritt für Schritt in ihre ehemalige Heimat zurückkehren. Nach dieser Definition ist Lorenz Schröfl ein waschechter Würmtaler. Der neue Leiter des Starnberger Gesundheitsamts ist in Gauting aufgewachsen, zur Schule gegangen und hat dort Abitur gemacht. Der einzige Makel aus Sicht eines Gautingers, falls man von Makel überhaupt sprechen kann: Er wurde in München geboren.

Schröfls bisheriger Werdegang unterscheidet sich aber von dem vieler Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst. Er hat als Arzt in vielen Gesundheitsbereichen Erfahrungen sammeln können, ehe er sich endgültig für eine Beamtenlaufbahn entschied. Denn nach seinem Medizinstudium ging er erst einmal zur Bundeswehr, um dort als Stabsarzt zu dienen. Zwölf Monate lang leistete er Wehrdienst. Zuerst in Erding und danach am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck. Diese Stationen waren allerdings erst der Anfang. Denn nach seiner Bundeswehrzeit, so berichtet Schröfl, der so offen und detailgenau spricht, also wollte er ein bisschen das Bild vom schweigsamen Chef korrigieren, das sein Vorgänger im Amt nach außen hin gepflegt hatte, wechselte der heute 53-jährige Medizinaldirektor in die Welt der Kliniken. 15 Jahre lang arbeitete er unter anderem als Oberarzt im Klinikum Augsburg und im Krankenhaus Feldafing. Inzwischen war er Facharzt für Innere Medizin. 2002 war für ihn allerdings ein entscheidendes Jahr.

"Ich wollte irgendwann noch etwas anderes machen", beschreibt er seine damalige Situation. Er entschied sich deshalb, in den Öffentlichen Gesundheitsdienst zu wechseln. Seine nächste Station hieß Bad Tölz, ein Ort, der noch in Reichweite des Würmtals liegt. Schröfl, der von sich sagt, das er zielstrebig ist und eine gewisse Zielstrebigkeit aus seinem Elternhaus kennt, absolvierte einen Amtsarzt-Lehrgang, was ihm ermöglichte, ins bayerische Umweltministerium zu wechseln, das damals von Werner Schnappauf geleitet wurde. "Ich war drei Jahre lang Referent für den Gesundheitsdienst und habe am Pandemie-Plan mitgeschrieben", erzählt er. Zur Erinnerung: Es war die Zeit, als im Winter vor der Vogelgrippe gewarnt wurde und ein Jahr später vor der Schweinegrippe. 2009, so erinnert sich der Gautinger, brach dann wirklich die Schweinegrippe aus. Wieder wechselte er, blieb aber dem Öffentlichen Gesundheitsdienst treu. Er wurde Leiter des Gesundheitsamts Landsberg. Diese Position hatte er bis Ende vergangenen Jahres inne.

Nun ist er also in Starnberg angekommen und wohnt mit seiner Familie - er ist verheiratet und hat zwei junge Söhne - wieder im Würmtal, natürlich in Gauting. Über seine neue Stelle sagt er: "Ich bin gut aufgenommen worden und habe alles gut organisiert vorgefunden." Seine Aufgabe umschreibt er so: "Ich habe den Anspruch, Schaden und Krankheit von der Bevölkerung fernzuhalten." Es ist ja auch ein großes Aufgabengebiet, das von Präventions-Projekten für Kliniken und Kindergärten über die Gesundheitspflege und Schwangerschaftsberatung bis zur Statistik für Krebserkrankungen reicht. "Man muss Allrounder sein und bereit, täglich neu zu lernen." Dass er diese Rolle beherrscht, glaubt man ihm sofort. Und wie schaut es mit der Freizeit aus? "Ich bin ein Familienmensch samt Camping-Urlauben." Auch das glaubt man ihm.

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