Aus Starnberg eine fahrradfreundliche Stadt zu machen, dürfte nicht leicht sein. "Seit Jahrzehnten ist Starnberg allein auf Autos ausgerichtet", klagt Seniorenbeirat Günter Steck. Doch das soll sich nun ändern. Bürgermeisterin Eva John hat dies als Schwerpunktthema für ihre Amtszeit gewählt und freut sich nun auf Unterstützung durch den ADFC. Am Donnerstag hat sich die Ortsgruppe Starnberg wieder neu gegründet. Fünf Freiwillige wollen sich künftig des Alltagsradverkehrs annehmen: Andreas Lintl, der sich bereits 1998 an der Ausarbeitung eines Radkonzepts beteiligt hatte, Angelika Wahmke, Stefanie Burgstaller, Renate Reitzig und Steck. "Wir wollen vor allem erreichen, dass Senioren, Schüler und Berufstätige aufs Rad umsteigen", erklärte Wahmke. Wie, das ist noch offen. Eine Idee stand allerdings bei der ersten Versammlung gleich im Raum: In Richtung Söcking sollten Busse eingesetzt werden, die etwas abgesenkt sind. Dann müssten Radler nicht den steilen Weg hinaufstrampeln, sie könnten einfach einsteigen, sagte Wahmke. Die Idee stammt aus dem Konzept von 1998, von dem zum Bedauern von Lintl bisher praktisch nichts umgesetzt wurde.
30 Mitglieder hat der ADFC in der Kreisstadt, seit gestern wohl noch ein paar mehr - darunter Eva John. Sie brachte dem Club zum ersten Treffen eine gute Nachricht mit: Die Münchner Straße soll schon bald einen Fahrradstreifen bekommen, damit vor allem Schüler dort sicherer entlangfahren können. Bereits im Oktober hatte sie beim Landratsamt angefragt, ob man eine solche Linie von der Söckinger Kreuzung bis zum Tutzinger Hof-Platz ziehen könne. Die Kreisbehörde signalisierte jetzt Zustimmung. Möglicherweise fallen dem aber drei Parkplätze zum Opfer. Dies werde gerade geprüft, sagte sie der SZ. Außerdem wolle sie darauf drängen, den Streifen noch zu verlängern - an der Polizei vorbei bis zum Gymnasium. Im Frühsommer soll er aufgemalt werden.