Starnberg hat eine Königin:"Das war einfach nur Wahnsinn"

Wahl der Bayerischen Bierkönigin 2015

Ihr Studium in Köln endet im Juli - und schon warten neue Ziele auf die 25-jährige Marlene Speck aus Starnberg.

(Foto: Peter Kneffel/dpa)

Die 25-jährige Studentin Marlene Speck ist jetzt Bayerische Bierkönigin.

Von Astrid Becker, Starnberg

Sie braut zum Spaß seit sechs Jahren Bier und studiert derzeit noch in Köln Interkulturelle Kommunikation: die Starnbergerin Marlene Speck, die am Montagabend in der Münchner Kongresshalle zur bayerischen Bierkönigin gekürt worden ist. Ein großer Moment für die 25-Jährige, die mit ihrem Fachwissen und ihrer starken Persönlichkeit überzeugen konnte. Wie sie diesen Augenblick erlebt hat, als die Entscheidung für sie verkündet wurde, und was sie in diesem Amt so alles erwartet, erzählt sie der SZ im Interview.

SZ: Frau Speck, herzlichen Glückwunsch! Waren Sie sehr aufgeregt?

Marlene Speck: Ganz ehrlich: Es war schon ein wahnsinnig aufregender Abend. Da waren so viele Menschen, und so viele davon kamen aus der Brauwelt. Natürlich habe ich seit dem Casting und seitdem klar war, dass ich es ins Finale geschafft habe, diesem Abend entgegengefiebert. Freilich ist man da nervös. Aber man weiß ja auch, um was es geht und kann ohnehin nur eines tun: Man selbst bleiben.

Wie haben Sie sich denn vorbereitet?

Na ja, ich habe noch meine ganzen Bierbücher gewälzt und das Verkosten geübt. Dafür habe ich mir einfach diverse Biersorten besorgt und meine Nase auf die ganzen Aromen trainiert, die so ein Bier hat. Zum Glück bin ich da ja so einiges gewohnt, nachdem ich mich ja schon seit Jahren allein wegen meines Selbstbrauens mit dem Thema befasse. Aber trotzdem war es mir wichtig, mich noch einmal voll und ganz den verschiedenen Hopfen- und Hefearomen zu widmen. Denn das Verkosten war ja am Montag gefragt.

Wie mussten Sie denn genau ihr Wissen über Bier unter Beweise stellen?

Da standen elf Biere quasi unter einem Hütchen versteckt, und man musste sich eines ziehen, dafür dann das richtige Glas auswählen und es dann in der Farbe, im Schaum, in der Klarheit, im Geruch und im Geschmack beurteilen. Ich habe ein Rauchbier erwischt, was wirklich schön zu beschreiben ist. Das war sicher aus Franken, nur fragen Sie mich bitte nicht mehr, von welcher Brauerei. Ich hatte meine Brille nicht auf und konnte den Namen nicht lesen. Aber eines weiß ich: So ein Bier passt bestens zu Grillfleisch, zum Beispiel vom Ochsen. Oder zum Obatzd'n, weil beides kräftig im Geschmack ist.

Das klingt ziemlich fachmännisch.

Da kann man aber noch viel lernen. Ich habe immer davon geträumt, das Verkosten ganz professionell zu lernen. Doch so eine Ausbildung ist für eine Studentin zu teuer. Ich freue mich daher wahnsinnig über das Angebot der Deutschen Bierakademie in Bamberg, die ja am Montag mit der "Goldenen Bieridee" ausgezeichnet worden ist, dort so eine Verkosterausbildung zu absolvieren.

Ein Auto sollen Sie ja auch gleich nach ihrer Wahl bekommen haben.

Ja, ein sehr schickes weißes, auf dem bayerische Bierkönigin steht. Aber das Schönste war für mich, die Wahl gewonnen zu haben, ich habe über das ganze Gesicht gegrinst und konnte es nicht fassen, von der letzten Bierkönigin Tina die Krone aufgesetzt zu bekommen. Das war einfach nur Wahnsinn!

Wie geht es jetzt weiter?

Das werde ich noch alles erfahren. Ich habe aber schon viele Einladungen, wie zum Beispiel zur Grünen Woche nach Berlin, und unglaublich nette Gratulationen bekommen. Aber jetzt muss ich erst einmal meinen Lebensmittelpunkt von meinem Studienort Köln nach Starnberg zurückverlagern. Darauf freue ich mich, denn hier stehen ja auch meine ganzen Brauutensilien.

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