Starnberg:Das große Essen

Starnberg Starnberger See

Filmreife Inszenierung: Seerestaurant Undosa am Abend.

(Foto: Georgine Treybal)

Wohin nach dem Kino? Ein paar Tipps zum Einkehren

Von Astrid Becker, Starnberg

Es ist ein Phänomen, das alljährlich beim Fünfseen-Filmfestival zu beobachten ist: Noch völlig gebannt von dem, was gerade auf der Leinwand zu sehen war, taucht plötzlich eine Frage auf, die meist erst einmal jegliche Diskussion über Filme, Regisseure und schauspielerische Leistungen schlagartig beendet: "Und was machen wir jetzt?" Meist folgt nun längeres Schweigen und Ratlosigkeit. Dabei ist es im Fünfseenland nicht so schwierig, etwas Passendes zu finden. Sogar etwas, was zur Philosophie des Festivals zumindest einigermaßen passt.

Dieses teilt sich bekanntermaßen in verschiedene Sektionen. Warum sich davon nicht einmal inspirieren lassen? Beispielsweise an "Horizonte Filmpreis". Dahinter verbergen sich Filme, "die sich in besonderem Maße um Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und stimmiges Zusammenleben zwischen Mensch, Tier und Natur verdient machen", wie es heißt. Das heißt, auf kulinarisch: Es bietet sich etwas an, das eine gewisse Sorgfalt in der Auswahl der verwendeten Zutaten im Programm hat. In Starnberg wäre da beispielsweise "Felis Gourmet Bio Restaurant" zu nennen, in Wörthsee wohl der "Raabe am See", in Dießen das "Thymian" und in Herrsching wohl am ehesten der "Seehof", der zwar touristisch am Dampfersteg liegt, sich längst aber der "Vitalküche" verschrieben hat - wenngleich in großem Stil. Oder "Mato's Fischladen". Aber Achtung: die dort kredenzten Fischsalate und Fischsemmeln eignen sich nur als quasi Aperitiv vor dem Kinobesuch: Mato hält sich an die Ladenschlusszeiten.

In der Rubrik "Gastländer" kommt einem sofort Starnberg in den Sinn, weil es hier eine erstaunliche Dichte an indischen Restaurants gibt - immerhin ganz passend zum neuen Partnerland des Festivals. Das "Sur Bollywood" oder auch das "Maharaja" liegen sogar noch in unmittelbarer Nähe zueinander. Doch auch Herrsching hat hier etwas zu bieten: Den "White Lobster" - ein sardisches Restaurant, das zwar nicht so ganz in die Länder und Regionen passt, die im Festivalprogramm berücksichtigt werden, aber dennoch ist ein Besuch in diesem Restaurant etwas, das den Horizont erweitert. Und darum geht es beim Spektakel im Fünfseenland.

Apropos Spektakel. Den einen oder anderen dürfte auch die Feierlaune packen und die Hoffnung, doch noch irgendwo einen Blick auf einen prominenten Gast werfen zu können. Möglicherweise könnte ihm das im "H'ugos Beach Club Undosa" in Starnberg gelingen, wobei einem hier gleich die Rubrik "Publikumspreis" einfällt. Den dürfte sich auch Sandor Nemeth in Starnberg mit seinem "Sowieso" erworben haben, in Wörthsee wohl der "Il Kiosko" direkt am See und in Herrsching ohnehin alles, was sich an der Promenade befindet - schon allein des Ausblicks aufs Wasser wegen. Wem nun die Sektion "Memoriam" ins Auge sticht, der kann sich eigentlich nur auf den Weg ins "Vier Jahreszeiten" in Starnberg begeben, genauer gesagt: In die dortige Hemingway-Bar, die eine ungewöhnliche große Rum-Auswahl zu bieten hat. An der Spielstätte Seefeld hat es der Cineast leicht: Er kann einfach in das "Bräustüberl" einfallen, was ein wenig zur Sektion "Heimat" passen könnte. Alternativ: der Gasthof Schuster in Hochstadt.

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