Starnberg:Bunte Blumen für hungrige Bienen

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Die Vorschulkinder aus Gilching mit Erzieherin Sandra Harvolk vor ihrem Modell, von dem auch Landrat Karl Roth angetan ist. (Foto: Georgine Treybal)

Der Gilchinger Kindergarten St. Sebastian gewinnt den Kreativwettbewerb "So wünsch' ich mir die Zukunft"

Von Marcella Rau, Starnberg

Nur drei Gänseblümchen. Daraus lässt sich nicht einmal ein Blumenbuch machen. Wovon sollen denn da erst die Bienen leben? Mit dieser Frage begaben sich die kleinen Forscher des Kindergartens St. Sebastian in Gilching auf ihre Mission, an deren Ende der erste Preis des Kreativ-Wettbewerbs "So wünsch' ich mir die Zukunft" des Landratsamts Starnberg stehen sollte. Denn wenn die drei Gänseblümchen auf der Wiese des Kindergartens nicht zum Leben reichten, mussten die Insekten ja irgendwo anders Nahrung finden. Also zogen die Kinder los und sahen sich ihren Ort einmal genauer an. Sie fotografierten, bastelten und klebten - bis am Ende ein Modell Gilchings entstand, auf dem alle Grünflächen verzeichnet waren. Zum Glück hätten sie davon sogar erstaunlich viele gefunden, berichtete Erzieherin Sandra Harvolk - doch vor allem bunter müsse es noch werden. Mit dem Preisgeld von 800 Euro wollen sie sich deshalb einen Stand anschaffen, um dort Blumensamen zu verkaufen. Das endgültige Ziel: in Gilching soll es an jeder Ecke blühen.

Dass die Kinder auf diese Art und Weise lernten, wie sie mit ganz einfachen Mitteln mitgestalten und zu einer besseren Zukunft betragen können, hat die Jury am Beitrag des Kindergartens besonders begeistert. Dabei sei es ihnen doch sehr schwer gefallen, aus all den kreativen und völlig unterschiedlichen Einsendungen auszuwählen, weshalb am Ende auch mehr Preise verliehen wurden, als ursprünglich vorgesehen, sagte Klimaschutzmanagerin Josefine Anderer-Hirt, von der die Idee zum Wettbewerb stammt.

Den zweiten Platz belegte der Theaterkurs "Phantasiewerkstatt" der Grundschule am Hirschanger. In sechs kleinen Sketchen, von denen sie einen bei der Preisverleihung vorführten, machte die Gruppe auf das Thema Müll aufmerksam.

Besonders einprägsam war der ohrwurmverdächtige Beitrag der Videogruppe des Landschulheims Kempfenhausen, die sich den dritten Platz sicherten. Auf die Melodie des Internethits "Is mir egal" von Kazim Akboga textete die Gruppe "I(s) regional" und bewies damit, dass ein wichtiges Thema wie Nahrungsmittelproduktion auch mit einer Menge Spaß vermittelt werden kann.

Neben den Hauptpreisen wurden drei Anerkennungspreise sowie ein Spezialpreis für eine Klasse der Fünfseenschule verliehen. Zwei Einzelpreise erhielten Olivia-Dilan Unertl für ein Bild über die Verschmutzung des Seeufers sowie die Schwestern Ronja und Theresa Bucher, die gemeinsam Insektenhotels entwarfen.

Negative Themen, wie die Umweltverschmutzung könne man nicht mit dem erhobenen Zeigefinger vermitteln, sagte Anderer-Hirt, deshalb sei ihr die Idee mit dem Wettbewerb gekommen. Am Ende war sie selbst ganz erstaunt, dass es doch so viele Einsendungen waren. Ganz besonders wichtig sei für die meisten jungen Teilnehmer dabei das Thema Umweltverschmutzung durch Plastikmüll gewesen, mit dem sich mehr als die Hälfte der Beiträge befassten.

Die jungen Umweltschützer bewiesen, dass es nicht schwierig ist, einen Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten. Wer noch Anregung braucht: Die Beiträge sind bis 22. September in der Kreissparkasse Starnberg zu besichtigen.

© SZ vom 19.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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