Charles de Gaulle und Konrad Adenauer haben einst in Städtepartnerschaften die Chance gesehen, Brücken zwischen verfeindeten Menschen zu schlagen. Auf dieser Basis hat die Stadt Starnberg 1977 unter dem damaligen Bürgermeister Heribert Thallmair zusammen mit dem "Maire de Dinard", Yvon Bourges, der zu dieser Zeit auch der Verteidigungsminister Frankreichs war, eine derartige Partnerschaft geschlossen.
Seither haben sich die Zeiten gewandelt: Um Aussöhnung geht es mittlerweile nicht mehr, jedoch um die Annäherung von Menschen innerhalb eines mehr und mehr zusammen wachsenden Europas. Daher, so sagt auch Bürgermeisterin Eva John, sei es eine Verpflichtung, an der Partnerschaft mit Dinard festzuhalten, "aber eine, die große Freude bereitet." Einen Beitrag dazu dürfte auch das abwechslungsreiche Programm geleistet haben, mit dem die Dinarder ihre Starnberger Gäste diesmal wieder verwöhnt haben: mit einem musikalischen wie kulinarischem Empfang, einem Rundgang durch ihr Villenviertel, mit einem Freundschaftsabend mit Diner, Musik und Tanz in ihrem Sportzentrum COSEC, mit einem liebevoll von Gastfamilien organisierten Ausflug, einem Grillabend, einer Schifffahrt in das mittelalterliche Städtchen Dinan auf dem Fluss Rance, mit einem Galadiner im Casino mit sinnlichem Varieté-Programm und einer abschließenden Erkundung von Mont Saint Michel, einer imposanten Klosteranlage auf einem Berg, der immer wieder komplett durch die Flut vom Festland abgeschnitten wird. Der Verein der "Les Amis de Starnberg" hat dies organisiert. Wie der Partnerverein "Freunde von Dinard" hat er rund 200 Mitglieder. Beide Vereine wollen künftig verstärkt daran arbeiten, die Jugend für die Jumelage zu gewinnen, was sowohl Angelika Galata als hiesige Vorsitzende wie ihr Gegenüber in Frankreich, der neue Vorsitzender Dominique Ledez, als vordringlichste Aufgabe ansehen. Erste Bemühungen sind bereits geglückt. So will die Musikschule Starnberg künftig eng mit den Musikern aus Dinard kooperieren.