Stadtratswahl Starnberg:Briefwähler geben den Ausschlag

In welchen Wahllokalen die Parteien und Gruppierungen ihre besten und ihre schlechtesten Resultate erzielten - ein Überblick.

Anstrengend war der Wahlkampf für alle acht Parteien, die meisten der insgesamt 240 Kandidaten dürften froh sein, dass er endlich vorbei ist. Doch was war ausschlaggebend für Erfolg und Misserfolg? In welchen Wahllokalen haben die jeweiligen Gruppierungen punkten können, wo haben sie gefloppt? Ein Blick auf das vorläufige Endergebnis aus 19 Wahllokalen und zehn Briefwahlbezirken bringt Klarheit - mit einem überraschenden Ergebnis: Ausschlaggebend waren die Briefwähler.

Eindeutiger Wahlsieger ist das Bündnis Mitte Starnberg (BMS). Die Gruppierung von Bürgermeisterin Eva John hat am Sonntag mit 20,9 Prozent das beste Resultat erzielt. Grundlage waren sieben Spitzenergebnisse in den Wahllokalen Irmgard-Stadler-Kindergarten, Städtischer Betriebshof, Grundschule, Katholische Kindertagesstätte, Trachtenjugendheim, Percha und Hanfeld. Keine andere Partei eroberte hier so viele Stimmen wie das BMS. Entscheidend aber waren die Briefwähler: In sechs der insgesamt zehn Bezirke lag das BMS mit bis zu 26,3 Prozent vorn, dreimal wurde es Zweiter. Einzig in Leutstetten - eine Hochburg der CSU (45,3 Prozent) - fiel die John-Gruppierung mit 2,8 Prozent durch.

Die CSU (19,8 Prozent) als zweitstärkste Partei sicherte sich - neben Leutstetten - ihre Top-Ergebnisse in Söcking, Perchting, Hadorf und im Wahllokal Alte Oberschule. Weniger überzeugte sie im evangelisch-lutherischen Pfarramt (13,2 Prozent) und der katholischen Kindertagesstätte (11,6 Prozent. In den zehn Briefwahlbezirken siegte die CSU nur einmal, viermal landete sie auf Rang zwei.

Spitzenergebnisse erreichte die WPS (18,5Prozent) mit ihrer Kampagne vor dem Tunnel insbesondere im Innenstadtbereich: In den Wahllokalen Evangelisches Pfarramt, Brunnangerhalle und Schlossbergschule sammelte sie die meisten Stimmen. Hinzu kommen drei erste und drei zweite Plätze bei den Briefwählern. Lediglich in den kleineren Wahllokalen Hadorf (2,5 Prozent) und Leutstetten (2,2 Prozent) gab es für die WPS nur wenig zu holen.

Die Grünen (11,2 Prozent) hatten ihren stärksten Auftritt im Wahllokal Beamtenfachhochschule, sie sicherten sich hier mit 17,1 Prozent die meisten Stimmen. Als weitere grüne Hochburgen können Leutstetten (30 Prozent) und Söcking (20 Prozent) gelten; weniger überzeugend waren die Grünen bei den Briefwählern.

Zu den großen Verlierern zählt die UWG (10,9 Prozent). Nur in Wangen setzte sich die einst stärkste Starnberger Gruppierung dank Winfried Wobbe, der auch das beste UWG-Einzelergebnis verzeichnet, an die Spitze. Bei den Briefwählern bestätigte sich das Gesamtergebnis. Die BLS (7,2 Prozent) verzeichnete Top-Ergebnisse in den Wahllokalen Trachtenjugendheim (11,1 Prozent) und Alte Oberschule (9,7 Prozent); in Leutstetten dagegen wählten nur zwei Personen die BLS. Die FDP (6,2 Prozent) fuhr ihr einziges zweistelliges Ergebnis in der Beamtenfachhochschule (10,1 Prozent) ein, verzeichnete aber Einbrüche bei den Briefwählern. Die SPD (5,2 Prozent) ist nur einmal zweistellig (Betriebshof: 10,2 Prozent) - und hat in allen Briefwahlbezirken die schlechtesten Ergebnisse.

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