Starnberg:Baumförderung statt Baumschutz

Stadt Starnberg beschließt neue Richtlinien zum Erhalt alter Bäume

Die städtische Baumschutzverordnung ist abgeschafft, es lebe die "Förderrichtlinie zur Gewährung von Zuschüssen zu Erhaltungsmaßnahmen an schützenswerten Bäumen": Einstimmig hat der Starnberger Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität am Donnerstag ein Programm beschlossen, das den Erhalt von ökologisch wertvollen oder ortsbildprägenden Bäumen auf Privatgrundstücken zum Ziel hat. Baumeigentümer in Starnberg sollen "bei Pflege und Unterhaltung" über einen Zeitraum von fünf Jahren mit maximal 1000 Euro pro Baum unterstützt werden. Die Bäume müssen wenigstens einen Stammumfang von 150 Zentimetern - gemessen in ein Meter Höhe - aufweisen. Die neue Richtlinie gilt vorerst fünf Jahre vom 1. Januar 2016 an, die Förderung muss nicht zurückgezahlt werden.

Gefördert werden sollen Pflegemaßnahmen, die das natürliche Erscheinungsbild eines Baumes erhalten, die Bruch- und Standfestigkeit gewährleisten oder "eingetretene oder unmittelbar bevorstehende Gefahrenmomente zu beseitigen" durch Kronensicherungen, -reduzierungsschnitte oder Bodenverbesserungen. Nicht gefördert werden dagegen Baumkontrollen, Totholzentfernungen oder Lichtraumprofilschnitte zur Aufrechterhaltung der Unterhaltungs- und Verkehrssicherungspflicht. Zuschüsse zur Baumpflege werden nur auf Antrag und durch vorherige Begutachtung durch qualifiziertes Personal gewährt.

Fraglich bleibt, ob mit den neuen Richtlinien der bürokratische Aufwand zum Erhalt älterer Bäume tatsächlich geringer geworden ist; immerhin hatten Vertreter der WPS dieses Argument bei Abschaffung der Baumschutzverordnung geltend gemacht. Als Herausforderung gilt auch die Frage, wie man die neue Richtlinie bekannt machen will. Bürgermeisterin John will es zur Benachrichtigung "bei Veränderungen der Grundsteuer dazu tun". Als weitere Möglichkeiten wurden der "Blickpunkt", der Newsletter der Stadt, Verbände, eine Veröffentlichung im Internet oder auch ein Anschreiben an alle Grundbesitzer diskutiert.

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