Starnberg:Bauen, aber sozial

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Der Verband Wohnen plant mehr als 300 meist geförderte Einheiten in neun Gemeinden. Auch Bedürftige sollen sich das Leben im Landkreis leisten können

Von Sabine Bader, Starnberg

Der Verband Wohnen ist reich an Immobilien. So befinden sich derzeit 299 Häuser mit 2333 Wohnungen im Landkreis Starnberg im Besitz des Sozialverbands. Das ist beträchtlich. Und dabei wird es nicht bleiben. Der Verband wird auch in diesem wie im nächsten Jahr viel Geld investieren: In neun Gemeinden des Landkreises sind neue Projekte mit insgesamt 309 Wohneinheiten im Bau oder in Planung, wie es am Montagmorgen in der Debatte um den Haushalt 2018 hieß.

So steckt der Sozialverband derzeit fast fünf Millionen Euro in den Bau von 15 Wohneinheiten in der Kraillinger Lohfeldstraße. Das Vorhaben soll Anfang März kommenden Jahres bezugsfertig sein. Auch in der Margaretenstraße in Krailling entstehen im Moment 22 Wohnungen für 6,4 Millionen Euro. Die Mitglieder des Verbandsausschusses gehen davon aus, dass dieses Projekt im April 2019 bezugsfertig sein wird. Am Jahnweg in Seefeld-Oberalting werden derzeit zwölf neue Wohnungen gebaut. Kostenpunkt: drei Millionen Euro.

Das weitaus größte und kostspieligste Vorhaben ist am Tutzinger Kallerbach vorgesehen. Hier sind 70 Wohneinheiten auf dem fast 13 000 Quadratmeter großen Grundstück in Planung. Im ersten Quartal 2018 will man mit dem Bau beginnen, 2020 sollen die Mieter einziehen können. Die Baukosten werden sich nach bisherigen Schätzungen des Verbands auf 20,5 Millionen Euro belaufen - ohne den Grundstückspreis. Denn das Gelände befindet sich schon im Besitz des Verbands. Verbandsrat Rainer Schnitzler, gleichzeitig Bürgermeister von Pöcking, sprach von einem Grundstück in besonders guter Lage "mit Blick auf See und Berge". Der Verband setzte den Wert des Geländes mit fast 14 Millionen Euro an. Verbandsgeschäftsführer Michael Vossen rechnet damit, dass das Vorhaben vom Kommunalen Wohnraumförderungsprogramm mit einem Zuschuss in Höhe von etwas mehr als zehn Millionen Euro bedacht werden wird.

Am Weßlinger Narzissenweg ist ein Neubau mit zwölf Wohneinheiten geplant. Baubeginn soll Frühjahr kommenden Jahres sein. Im Herbst 2019 werden wohl die ersten Mieter einziehen können. Die Baukosten belaufen sich nach bisherigen Schätzungen auf 3,5 Millionen Euro. Auch in der Weßlinger Gartenstraße wird 2018 mit den Planungen für 21 Wohnungen begonnen. In der Inniger Gartenstraße ist ein Sozialwohnungsprojekt mit 24 Wohneinheiten und 6,45 Millionen Euro in Planung.

Das alte Gilchinger Rathaus wird abgerissen. Dort entstehen 18 Wohnungen. (Foto: Georgine Treybal)

Auch am Ostufer des Starnberger Sees will der Verband tätig werden: So sind an der Osterfelderstraße zwischen Aufkirchen und Aufhausen 30 neue Wohnungen vorgesehen. Mit dem Bau will der Verband im Herbst 2018 beginnen, bezugsfertig soll die Anlage dann voraussichtlich 2020 sein. Ebenfalls in diesem Zeitraum sollen auch in der Kuckuckstraße in Wörthsee 25 Wohneinheiten für kalkulierte 5,6 Millionen Euro errichtet werden. Um dieses Vorhaben haben sich insgesamt 20 Architekten beworben. Das sind laut dem Technischen Leiter des Verbands, Wolfgang Robl, vergleichsweise viele. Denn "nur wenige Büros haben Erfahrung" mit Bauten dieser Art, so Robl. Und im Herbst kommenden Jahres will der Verband auch ein Wohnungsbauprojekt auf dem Gelände des Alten Rathauses in Gilching in Angriff nehmen. 18 Wohneinheiten mit Tiefgarage sollen hier gebaut werden. Mittelfristig plant man auch in der Pötschenerstraße in Gauting 60 Wohnungen.

Übrigens ist die Stadt Starnberg nicht Mitglied im Verband Wohnen. Sie hat mit der "Wohnungsgenossenschaft Starnberger See" einen eigenen sozialen Wohnungsverband.

Aber auch ältere Bauten wollen modernisiert sein. Im Haushaltsplan für das kommende Jahr hat man dafür rund 2,3 Millionen Euro vorgesehen. Die Verbandsräte zeigten sich in der Sitzung äußerst zufrieden mit der Führung des Sozialverbands und billigten die geplanten Vorhaben sowie den Haushalt.

© SZ vom 21.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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