Starnberg:Andechser Erleichterung

Am Fuß des Heiligen Bergs entstehen neue Toiletten.

Blanche Mamer

AndechsVersteckt in einem muffigen dunklen Tunnel ist ein unansehnlicher Ort, der selbst dann verdreckt wirkt, wenn er frisch geputzt ist: die Toilettenanlage auf dem Parkplatz am Fuß des Heiligen Bergs in Andechs. Nach einer langen Busfahrt oder einer weiten Anfahrt graute es nicht selten den Besuchern vor diesem so dringend benötigten stillen Örtchen. Damit soll bald Schluss sein: Am kommenden Dienstag beginnt der Abbruch des hässlichen, in den Hügel eingebauten Betonbauwerks, das - obwohl es wesentlich älter wirkt - erst vor 40 Jahren errichtet wurde.

Toilettenanlage in Andechs

Die veralteten Toiletten beim Parkplatz sind den Besuchern des Klosters kaum mehr zuzumuten. Foto: Fuchs

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Der Andechser Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Dienstag den Abbruch zur Kenntnis genommen und dem Neubau einer sogenannten "City-WC-Anlage" zugestimmt. Das Grundstück befindet sich im Außenbereich der Gemeinde an der Seefelder Straße. "Der ganze Bau mitsamt Treppen wird abgerissen", sagte Bauamtsleiter Siegfried Wirkner auf Anfrage der SZ. Auch die Aufschüttungen werden entfernt, eine leichte Böschung wird angelegt und mit Sträuchern und Büschen bepflanzt. Eine neue Treppe ist vorerst nicht geplant.

Der Anstieg sei flach, der Zugang zur Straße am Fuß des Klostergeländes bleibe an beiden Seiten des Parkplatzes bestehen, hieß es in der Sitzung. Das Überqueren der Straße werde durch die Änderung nicht tangiert, es bestehe weiterhin Tempo 30. Gleichwohl wird die Gemeinde mögliche Veränderungen beobachten und eventuell auch bauliche Veränderungen anregen, sagte Bürgermeisterin Anna Neppel.

Das neue Häusl wird laut Klostersprecher Martin Glaab, ein "modernes freistehendes Gebäude am gleichen Standort". Die WC-Anlage in "Sonderausführung", wie es in der Abstimmungsvorlage heißt, soll, ähnlich den Toiletten-Häuschen an Autobahnraststellen, von drei Seiten zugänglich sein, mit getrennten Zugängen für Frauen, Männer und Rollstuhlfahrer, hieß es in der Gemeinderatssitzung.

Es wird jedenfalls eine Anlage, für die sich das Kloster nicht schämen muss. "Wir haben rund eine Million Besucher im Jahr und ich kann versichern, dass ihr Wohlbefinden uns etwas wert ist. Das Gebäude wird zwar kleiner, doch nach modernsten Richtlinien erstellt. Und es wird wesentlich weniger Wasser- und Energie verbraucht als bisher." Über die Kosten wollte Glaab keine Auskunft geben. Anfang November sollen die neuen Toiletten fertig sein.

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