Starnberg:Acht Sommer-Partys im ´Undosa`

Ü30-Party im Undosa

Das "Undosa" ist ein beliebter Partyort. Doch die Anwohner leiden mitunter unter dem nächtlichen Lärm.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Hauptausschuss erhöht die Anzahl der Sonderveranstaltungen, weil es im Vorjahr kaum Beschwerden von Anwohnern gab.

Von Peter Haacke, Starnberg

Als Party-Location hat sich das Starnberger "Undosa" einen legendären Ruf erworben. Schon seit Jahrzehnten wird hier geschwoft, gelacht und angebandelt. Doch die Zeiten haben sich auch geändert: Fanden auf der Terrasse am Westufer des Starnberger Sees einst vergleichsweise züchtige "Tanztee"-Veranstaltungen statt, sind es heutzutage "White Nights", Beach-Partys oder karibische Nächte, die erlebnishungrige Nachtschwärmer aus der gesamten Region anlocken. Die Freude bei den Anwohnern jedoch hielt sich zunehmend in Grenzen. Laut wummernde Bässe, die bis tief in die Nacht durchs Stadtgebiet nebst Ostufer schallten, Ruhestörungen durch ausgelassene Partygäste oder Park-Chaos durch wild abgestellte Autos riefen die Nachbarn auf den Plan. Insbesondere in den vergangenen Jahren uferte das Partygeschehen mit allerlei negativen Begleiterscheinungen derart aus, dass der Stadtrat im Vorjahr die Reißleine zog: Von insgesamt zehn Veranstaltungen, die 2016 von den "Undosa"-Betreibern beantragt worden waren, genehmigte das Gremium nur drei. Unter der Voraussetzung, dass es bei diesen drei Veranstaltungen keine Beschwerden gibt, wurde den Betreibern für 2017 eine Erhöhung in Aussicht gestellt. Offensichtlich hat die Disziplinarmaßnahme genutzt: Für 2017 kann das "Undosa" insgesamt acht Sommerpartys im Freien bis 24 Uhr zelebrieren.

Der Haupt- und Finanzausschuss hat sich am Montag mit den "großen" Veranstaltungen im Stadtgebiet befasst, die von Mai bis Dezember stattfinden und regelmäßig auf beste Resonanz treffen. Abgesehen von den Undosa-Partys geht es um 27 Events, darunter die Französische Woche (22. bis 28. Mai), ein "Afrika Karibik Festival" (1. bis 5. Juni), die "Nacht der langen Tafel" (15. Juli) oder der Christkindlmarkt (7. bis 10. Dezember). Neben den beiden Marktsonntagen im Rahmen der Französischen Woche (28. Mai) und "Starnberg bewegt" (8. Oktober) finden sich in der Übersicht überwiegend bekannte Events. Neu ist lediglich das "Food-Rock-Festival", das in der Schlossberghalle und auf dem Vorplatz am Wochenende 9./10. Juni stattfinden soll. Die meisten Veranstaltungen finden erneut in den Sommermonaten statt.

Der 13-köpfige Ausschuss sah in der Genehmigung dieser Veranstaltungen keine Probleme. Einzig beim Thema "Undosa" ergab sich vermehrter Diskussionsbedarf. Im Gremium kam die Frage auf, ob man dem Antrag des Betreibers auf zehn Sonderveranstaltungen - allesamt vorgesehen von Ende Mai bis Anfang September - nun voll umfänglich zustimmen soll. Während etwa Michael Mignoli (BLS) oder Sieglinde Loesti (Parteifreie) lediglich fünf Partys genehmigen wollten, setzte sich letztlich eine Mehrheit durch, die für acht Veranstaltungen plädierte.

Entscheidend dürfte dabei der Umstand gewesen sein, dass es sich bei Regen draußen nur schlecht feiern lässt. Zudem räumte Undosa-Geschäftsführer Matthias Scheffel auf Nachfrage ein: "Wir haben mit Sicherheit am Anfang auch was falsch gemacht", sagte er. "Zum Auftakt haben wir ganz Starnberg beschallt." Im Vorjahr aber sei man "brav" gewesen, und das müsse doch belohnt werden. Die Undosa-Partys finden nunmehr an acht ausgewählten Terminen - eine Endauswahl liegt noch nicht vor - bis 24 Uhr im Außenbereich statt, bis 4 Uhr wird bei geschlossenen Türen und Fenstern innen weitergefeiert. Scheffel versprach, dass die Veranstaltungen mit bis zu 3000 Gästen "im Rahmen bleiben", zudem soll eine Security auch auf der Seepromenade darauf achten, dass alles seine Ordnung hat.

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