Sportanlage vor dem Aus:Das Zittern geht weiter

Tennispark-Betreiber Peter Lang kann erst mal die Wintersaison eröffnet - bis er vom Zwangsverwalter Gegenteiliges hört. Doch Ende April 2018 können die Lichter endgültig ausgehen

Von Christian Deussing, Starnberg

Die Zukunft der Tennispark Starnberg GmbH ist weiterhin eine Zitterpartie: Erst am Freitag hat der insolvente Betreiber Peter Lang vom eingesetzten Zwangsverwalter per Fax erfahren, dass er vorerst weitermachen dürfe. Hierbei wird Lang gebeten, den "Tennisbetrieb solange aufrechtzuerhalten", bis er etwas Gegenteiliges höre. Damit hat der bisherige Inhaber zumindest eines erreicht: die Wintersaison an diesem Sonntag pünktlich beginnen zu können, für die 100 Abonnenten bereits gezahlt haben.

Doch alles läuft offenbar auf Abruf, denn die Regie führt nun schon seit Wochen Zwangsverwalter Christian Schmitt aus München. Der Anwalt wollte aber auch am Freitag keine Stellungnahme zum Verfahren abgeben. Lang hofft jedenfalls, dass die Halle mit ihren sechs Plätzen noch während der gesamten Wintersaison bis zum 30. April 2018 geöffnet bleiben kann. Lang wünscht sich dabei die Kulanz der Hausbau GmbH, um möglichst bald den Propangas-Tank auf deren Gelände vor der Tennishalle aufstellen zu dürfen. Man könne aber auf jeden Fall in den ersten zehn Tagen der Saison auch ohne Heizung drinnen Tennis spielen, versichert Lang.

Starnberg Tennispark Peter Lang

Vier von insgesamt acht Außenplätzen sind beim Tennispark Starnberg an der Gautinger Straße noch bespielbar. Der potenzielle Investor Richard von Rheinbaben würde die Außenanlagen sanieren, wenn dafür die Nachfrage bei Tennisvereinen bestünde.

(Foto: Georgine Treybal)

Der 81-jährige Kaufmann glaubt jedoch, dass zum 1. Mai 2018 endgültig die Lichter im Tennispark ausgehen werden. Denn dieser Sport rechne sich nicht mehr finanziell, und der Boom sei längst vorbei, klagt Lang. Ein weiteres Problem sind seiner Ansicht nach die notwendigen Investitionen, vor allem in das alte marode Hallendach. Das würde etwa 400 000 Euro kosten, erläutert der Kaufmann, der 1978 den Tennispark gegründet hat.

Geregelt wurde das seinerzeit über einen erbbaurechtlichen Vertrag mit der Stadt Starnberg. Dieser läuft noch bis 2023, mit der Option auf weitere zehn Jahre. Die Vereinbarung enthält allerdings einen Passus, wonach der jeweilige Grundstückseigentümer berechtigt ist, das Erbauerecht auf sich oder "zu benennende Dritte" zu übertragen, wenn ein Zwangsverwaltungsverfahren eingeleitet wird. Im Klartext: Für die Stadt Starnberg eröffnen sich jetzt neue Perspektiven - nämlich das knapp 20 000 Quadratmeter große Tennisparkgelände mit der Miteigentümerin Hausbau GmbH als Gewerbegebiet lukrativ zu vermarkten.

Doch es gibt eine weitere Variante. Denn der Tutzinger Unternehmer Richard von Rheinbaben bekundet nach wie vor sein Interesse daran, den Tennispark zu retten. Er ist überzeugt, dass der Betrieb in dieser guten Lage in Starnberg eine Zukunft hat und auch für die Tennissportler der gesamten Umgebung bedeutsam ist. So ist von Rheinbaben bereit, etwa eine halbe Million Euro in die Halle, Sanitärräume sowie in die Gaststätte samt Biergarten zu investieren. Auch das Buchungssystem will der potenzielle Investor modernisieren und überdies die Außenplätze sanieren, wenn Tennisvereine daran Interesse hätten. Zudem bietet von Rheinbaben der VR-Bank an, sich mit einer Ablöse von 500 000 Euro an den Schulden zu beteiligen, die Betreiber Lang bei der Bank zu zahlen hätte. Das Kreditinstitut hatte am 23. August beim Amtsgericht Weilheim die Zwangsverwaltung beantragt.

Starnberg Tennispark Peter Lang

Peter Lang darf vorerst den Betrieb weiterführen.

(Foto: Georgine Treybal)

Noch ist aber unklar, ob der Investor den Zuschlag erhält. "Das liegt nicht in unserer Hand", sagt von Rheinbaben.

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