Söcking:Anpfiff, Angriff, Tor!

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Große Aufregung auf dem Abschlussfest des Fußball-Camps. Nach einer Woche Training sind die Kinder als Gruppe zusammengewachsen. (Foto: Arlet Ulfers)

Beim Fußball-Camp in Söcking mit Asylbewerberkindern gibt es vor allem viel Spaß und keine Kommunikationsprobleme

Von Enya Wolf, Starnberg

Fast schon verschwommen nimmt man die leuchtenden Trikots wahr und die Bälle, die durch das gepflegte Gras fliegen. So schnell rennen, ja rasen, die Kinder über das Spielfeld. Auf den ersten Blick könnten sie unterschiedlicher nicht sein: 90 Mädchen und Buben im Alter von sechs bis vierzehn Jahren aus fünf Kontinenten. Doch sie alle eint ein Ziel: Anpfiff, Angriff, Tor!

Kinder mit verschiedenen Hintergründen zusammenzuführen, das ist ein Grundsatz des Fußball-Camps, das am vergangenen Freitag seinen Abschluss feierte. Eine Sportwoche für Kinder von Asylbewerbern hatte das Koordinierungszentrum für Bürgerschaftliches Engagement (KoBe) bereits im Jahr zuvor veranstaltet. Das Ferienangebot für Flüchtlingskinder fand auf den Gelände des SV Söcking statt, in Zusammenarbeit mit der Spielgemeinschaft am See.

Sozialer Status, Ethnie und Religion treten beim Camp völlig in den Hintergrund.

Dieses Jahr sind rund 25 Flüchtlingskinder dabei. Im Fußball-Camp spielen sie mit hiesigen Gleichaltrigen. Viele von ihnen besuchen die Internationale Schule im Buchhof und spielen schon lange im Verein.

"Alle Kinder haben sich auf Anhieb gut verstanden", sagen Sabine Mach und Gabriele Glas von der KoBe-Leitung. Und das gilt nicht nur im übertragenen Sinne: Probleme bei der Kommunikation gab es kaum. Sprachunterricht, vor einem Jahr noch fester Bestandteil des Programms, war somit gar nicht nötig.

Umso mehr Zeit blieb für Sport und Ausflüge. Bei einem Spiel der 1860er konnten die kleinen Fußballer die Profis beobachten. Viel Spaß hatten auch die Jugendtrainer, die für die Kleingruppen zuständig waren. Gemeinsam mit dem 16-jährigen Dominik leitete die 13-jährige Lisa ein Team. Schon im Vorjahr hatte sie sich im Projekt engagiert. Dass es wieder zustande kommen konnte, freute sie sehr.

Die Caritas, das Landratsamt, die Gemeinde, der Sportverein und Förderverein Jugendfußball gehören zu den diesjährigen Sponsoren. Für Teilnahme und Verpflegung der Flüchtlingskinder war daher gesorgt. Entscheidend war auch der Transport der Kinder, die zum Teil in weit entfernten Gemeinden leben. So hatten sie beim Abschlussspiel auch ihre Eltern nicht dabei. Die Veranstalter, die anderen Kinder und deren Eltern feuerten sie dafür umso lauter an.

© SZ vom 18.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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