Seeshaupt:Wellnesshotel fürs Lidogelände

Ein neuer Investor plant am Südende des Starnberger Sees ein 52-Betten-Haus und hofft auf schnelle Baugenehmigung.

Wolfgang Prochaska

Seeshaupt - Es ist einer der schönsten Plätze am Starnberger See. Deshalb hat es an Hotel-Projekten in den vergangenen zehn Jahren für das Lidogelände in Seeshaupt nicht gemangelt. Verwirklicht jedoch wurde bislang kein einziges. Auch Wiesnwirt Manfred Vollmer, der ein großes Fünf-Sterne-Hotel mit 218 Betten plante, kam nicht voran. Im vergangenen Jahr ist er aus der Lido GmbH, der er als Geschäftsführer vorsaß, ausgestiegen. Neuer Investor ist nun Lars Kaiser. Dieser will die Sache realistisch angehen und bezieht auch das Seerestaurant, das derzeit geschlossen ist, mit ein. Am 1. März wird es mit neuer Mannschaft und neuem Restaurantleiter wieder eröffnen.

Seeshaupt Lido

Seeshaupt Lido Seeshaupt, Restaurant Lido, am Starnberger See. Foto: Georgine Treybal

(Foto: Georgine Treybal)

Der Kölner Unternehmer ist kein Neuling. Er betreibt mit seinem Bruder Frank ein Hotel mit zwölf Zimmern in Südfrankreich, etwa 35 Kilometer vom Flughafen Nizza. Kaiser will zwar auch ein Hotel errichten, aber in wesentlich kleineren Dimensionen. Statt 218 sind für das "Grand Resort Starnberger See" nur noch 52 Betten geplant. Ein großer Wellness- und Tagungsbereich soll dazu gehören und rundherum viel Grün. Wie Manfred Eberle, der neue Betriebsleiter für das Lido im Gespräch erläuterte, sind die Baupläne schon bei der Gemeinde eingereicht worden. Noch in diesem Jahr hofft man auf die Erteilung der Baugenehmigung - falls nichts dazwischen kommt. "Wir sind guter Dinge, dass es schnell weitergeht." Im vergangenen Jahr hat Kaiser schon mit dem Seeshaupter Bürgermeister Michael Bernwieser informell über seine Pläne gesprochen.

Nach den Vorstellungen des neuen Investors ist das Hotel u-förmig und steht quer zur St. Heinricher Straße und hat zwei Geschosse. Ob es ein Restaurant erhalten soll, ist noch offen. Jedenfalls war bislang eines vorgesehen. Es würde Sinn machen, stammt doch das jetzige Seerestaurant Lido aus den dreißiger Jahren, was zwar einen gewissen Charme verströmt, aber modernen Ansprüchen nicht mehr ganz entspricht. Wie Eberle berichtet, wird derzeit auch am Restaurant gebaut. So wird der Eingangsbereich nach dem Vorbild eines Bistros verändert. Die bislang offene Küche erhält eine Wand und wird verkleinert. Für die Leitung konnte Rudi Raab gewonnen werden, neuer Küchenchef ist der Amerikaner Robert Valls. Mit ihm werden auch internationale Speisen angeboten, zusätzlich zu der regionalen Küche und zu den Fisch-Gerichten. "Es ist uns wichtig einen internationalen Tupfer zu setzen", sagt Eberle. Er muss sich auskennen, hat er doch 17 Jahre lang das Hotel "Marina" in Bernried als Hoteldirektor geführt. Das Küchenteam besteht aus 20 Mitarbeitern, zum Teil wurden auch die früheren übernommen. Dennoch sucht man vor allem für die Sommermonate noch Leute, sagt Eberle. Wie berichtet, hat der neue Investor den Pachtvertrag mit dem bisherigen Wirt Roland Kuhnert nicht verlängert. Er lief bis zum 31. Dezember 2010. Kuhnert hatte im vergangenen Herbst noch geglaubt, dass Lars Kaiser den Vertrag um ein Jahr verlängert und er deshalb auch 2011 noch Pächter des Lido ist. Der Kölner hat sich aber anders entschieden und den Bernrieder Michael Eberle engagiert.

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