Seeshaupt:Lido-Besitzer will große Lodge bauen

Vom geplanten Sternehotel am Südende des Starnberger Sees ist noch nichts zu erkennen - eine Firma ist ausgefallen, der Auftrag für den Aushub muss neu ausgeschrieben werden. Es hatte Jahre gedauert, bis die Pläne für das Lido-Areal baureif waren. Grundbesitzer Lars Kaiser plant unterdessen bereits neue Projekte für das Gelände auf der anderen Straßenseite. Auch hier zeichnen sich langwierige Diskussionen ab. Kaiser will das bisherige Mühlengebäude abreißen und stattdessen eine deutlich größere "Lodge" errichten. Im Erdgeschoss soll es für die Hotelgäste einen Wellnessbereich, im Ober- und Dachgeschoss Appartements für die Firma Roche geben. Mit Bruchstein, viel Holz und großen Dachüberständen, schreibt Kaiser in seinem Antrag, soll sich das Gebäude an die Umgebung anpassen. Rund um das Haus sollen auf Stelzen fünf "Baumhäuser" mit jeweils etwa 50 Quadratmetern errichtet werden, die den Gästen Naturnähe ermöglichen sollen.

Im Seeshaupter Gemeinderat stießen die Pläne auf wenig Begeisterung, Das Gelände grenzt direkt an das Naturschutzgebiet Osterseen an, über die Renaturierung der Ach und den Bau einer Fischtreppe wird seit langem diskutiert. Städteplaner Rudolf Reiser warnte in seiner Stellungnahme vor einer derart dichten Bebauung mit vielen Parkplätzen am Ortseingang. Bürgermeister Michael Bernwieser (PfB) forderte die Gemeinderäte auf, sich grundsätzlich über ein solches Projekt Gedanken zu machen - was wolle man mit Blick auf den Tourismus in Seeshaupt zulassen? Stefan Müller (PfB) wies die Frage nach der Tourismusförderung als "wohl rhetorisch" zurück, aber der Bauwerber müsse sich an die Spielregeln halten. Der Gemeinderat beschloss schließlich, ein sogenanntes Scoping -Verfahren einzuleiten. Dabei werden die zuständigen Behörden frühzeitig eingebunden, um Einwände beispielsweise im Hinblick auf den Umfang der Umweltprüfung zu vermeiden.

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