Seeshaupt:"In der Zukunft angekommen"

Seeshaupt, Einweihung Kinderhaus

Eltern besichtigten mit Söhnen und Töchtern schon mal das neue Seeshaupter Kinderhaus.

(Foto: Georgine Treybal)

Neues Kinderhaus in Seeshaupt eröffnet

Von Kia Ahrndsen, Seeshaupt

"Im Kindergarten fangen alle mal als kleine Leute an", sangen die Seeshaupter Kinder bei der Eröffnung des neuen Kinderhauses, auch Bürgermeister, Lehrerin, Polizist oder Pfarrer haben hier ihre ersten Abenteuer erlebt. Mit diesem Lied luden die Kinder zur Besichtigung ihres neuen Reiches ein. Vor vier Jahren war in einem Neubau die Kinderkrippe für die Ein- bis Dreijährigen eröffnet worden. Zwölf Plätze erwiesen sich aber bald als zu wenig, auch bei den Größeren wurde der Platz knapp. Nur zwei Jahre später wurde deshalb der Erweiterungsbau bei Architektin Katharina Heider in Auftrag gegeben. Jetzt feierte das Kinderhaus die Eröffnung.

Leiterin Brigitte Loth führte stolz durch die Räume. Sie hat ihre Aufgabe quasi mit Baubeginn übernommen und den Rahmen für ein, so sagt sie, "zeitgemäßes pädagogisches Konzept" geschaffen. Alle Kinder sollen ihrem Entwicklungsstand gemäß gefördert werden, dafür gibt es auch eine Integrationsgruppe für Kinder mit besonderem Bedarf. 36 Krippen-, 90 Kindergarten- und vorerst 15 Hortplätze bietet das Kinderhaus. Bei dem offenen Konzept müssen die Kinder nicht mehr strikt in ihren Gruppen bleiben - wer am Tanzunterricht der Nachbarn teilnehmen will, kann das tun, wer lieber in den Bastelraum geht, darf auch das. Es gibt Schlafräume, Bewegungsraum, Toiletten und Waschbecken in den verschiedensten Größen und Höhen. Modernste Möbel erlauben vielfältige Raumnutzung. So können die Kleinen das von der Nachbarschaftshilfe gelieferte Mittagessen im "Kindercafé" oder im Gruppenraum zu sich nehmen. Für den Morgenkreis werden die Tische zusammengeschoben. Draußen locken Spielgeräte und Sandkästen. 22 Mitarbeiterinnen hat Loth, damit geht die Gemeinde über den vorgeschriebenen Personalschlüssel hinaus.

Landrätin Andrea Jochner-Weiß nannte die Eröffnung des neuen Hauses "ein freudiges Ereignis", "Wir sind in der Zukunft angekommen", sagte Seeshaupts Bürgermeister Michael Bernwieser (PfB). Einfach war der Weg dahin allerdings nicht. In vielen Sitzungen, nicht nur im Gemeinderat, war um die Kosten gerungen worden, ein eigens engagierter Bauherrenvertreter stieg auf halber Strecke aus, die Architektin war am Schluss mit der Ausführung unzufrieden. Hohes Lob bekam deshalb bei der Eröffnungsfeier Bauleiter Pössenbacher, für den die Mitarbeiterinnen sogar ein Ständchen brachten. Ein "Geht-nicht gab's nicht" berichtete Loth. Der Gemeinderat hatte die Ausgaben gedeckelt: Höchstens 3,3 Millionen sollte das Projekt kosten, der erste Entwurf war mit 3,7 Millionen veranschlagt gewesen. 1,9 Millionen kommen als staatliche Zuschüsse, den Rest muss die Gemeinde selbst aufbringen. Dementsprechend wurde auch eine neue Gebührensatzung verabschiedet, die Preise steigen natürlich. Aber: Künftig gibt es eine Ferienbetreuung.

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